Video versehentlich gestreamt: Doch kein Hackerangriff auf TV von NRW-Ministerin

Anderthalb Monate nachdem Agrarministerin Schulze Föcking von einem Hackerangriff auf ihren Fernseher berichtet hatte, hat sich die Angelegenheit wohl geklärt. Gehackt wurde sie nicht, stattdessen wurde das fragliche Video wohl versehentlich abgespielt.

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Fernseher

(Bild: dpa, Caroline Seidel/Archiv)

Lesezeit: 2 Min.

Die nordrhein-westfälische Agrarministerin ist in ihrem privaten Wohnhaus doch nicht Opfer eines Hackerangriffs geworden. Wie der WDR unter Berufung auf eine Mitteilung von Christina Schulze Föcking (CDU) berichtet, hat es den Angriff auf das Heimnetz der Ministerin nie gegeben. Es habe sich wohl um ein Versehen gehandelt. Mitte März war bekannt geworden, dass auf dem Fernsehgerät im privaten Wohnhaus der Ministerin unvermittelt eine Aufnahme aus einer Fragestunde im Landtag gelaufen war, in der es um die Schweinehaltung in ihrem Familienbetrieb gegangen war. Die Landtagsfraktionen von CDU, SPD, FDP und Grünen hatten den Vorfall verurteilt, Cybercrime-Experten die Ermittlungen übernommen.

Die sind dem Bericht zufolge nun zu dem Schluss gekommen, "dass die Videoübertragung unbemerkt und unbeabsichtigt durch ein für das Heimnetz berechtigtes Gerät in einer anliegenden Wohnung der Familie ausgelöst wurde". Das hieße, dass das besagte Video auf einem Gerät im WLAN der Ministerin vorlag und von dort versehentlich auf den Fernseher gestreamt wurde oder aus dem WLAN das Abspielen angestoßen wurde. Warum das aber nicht früher aufgefallen war und erst Ermittler eingeschaltet werden mussten, habe die Ministerin nicht mitgeteilt. Sie habe lediglich erklärt, dass sie und ihre Familie in sozialen Netzwerken im Anschluss massiv bedroht worden sei.

In der Angelegenheit hat derweil der Ehemann der Ministerin Strafanzeige wegen Einbruchs in die Ställe gestellt, schreibt der WDR. Er führt den Mastbetrieb, um den es geht. Das habe Schulze Föcking mitgeteilt. Die Strafanzeige richte sich gegen eine Person, die angeblich eingestanden hat, unerlaubt in die Ställe eingedrungen zu sein und Videos von den Tieren gemacht zu haben. (mho)