Dell Technologies World: Startups als Innovatoren

Neben Dell präsentierten sich auf dessen Technologies World etliche kleinere Start-ups. iX hat sich umgesehen und stellt eine Auswahl vor.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Dell

(Bild: dpa, Angelika Warmuth)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Prof. Jens-Henrik Söldner
  • Torsten Volk
  • Dr. Jan Bundesmann
Inhaltsverzeichnis

Auf Dells Technologies bekam das Thema Rechenzentrumsverwaltung einen hohen Stellenwert. iX hat sich die Messestände genauer angesehen und dabei drei Anbieter ausgemacht, die aus dem Gros herausstechen.

Will man ein Rechenzentrum nach aktuellen Standards aufbauen, führt momentan kein Weg an einer hyperkonvergenten Architektur vorbei, bei der Storage-Kapazität und Software in geclusterten Hypervisoren die Aufgabe des klassischen SAN-Systems übernehmen. Aktuell setzen praktisch alle Serveranbieter wie Dell, HPE oder Cisco auf dieses Konzept. Der Hypervisor kommt häufig von VMware, Microsoft oder aus der Open Source Ecke wie es bei Nutanix AHV der Fall ist. Die Storageebene koordiniert entweder eine Kernelfunktion wie VMware vSAN oder spezialisierte virtuelle Appliances auf den Hypervisoren. Als Marktführer haben sich in den letzten Jahren Nutanix, Cisco und VMware etablieren können.

Datrium Messestand auf Dell Technologies World

(Bild: Torsten Volk)

Ein Neueinsteiger auf dem Markt für hyperkonvergente Infrastrukturen (HCI) ist das 2012 gegründete kalifornische Start-up Datrium, das sein Produkt DVX seit 2016 vertreibt und laut eigenen Angaben rund 1000 Kunden hat. Datrium unterscheidet sich von den Mitbewerbern vor allem dadurch, dass seine HCI-Architektur eine lineare Clusterskalierung ermöglicht. Das erreicht Datrium durch eine Trennung der Compute-Ebene (Betrieb der VMs) von den Storagefunktionen. Alle Datrium-Server haben eine zustandslose Architektur, bei der die Server untereinander keinen Netzwerkverkehr zum Kopieren der Daten benötigen. Datrium benutzt die in den Server verbauten Platten und Flash-Laufwerke nur als temporären Cache, dessen Inhalt kontinuierlich an eine zentrale Datrium-Appliance repliziert wird. Die Synchronisation findet nicht zwischen den einzelnen Servern statt, sondern geschieht in einem separaten Netzwerk zwischen den Datrium Servern und der zentralen Appliance.

DriveScale ist ein erster Schritt in
Richtung modulare Rechenzentrumsarchitektur

(Bild: DriveScale)

Applikationen wie Cassandra, Hadoop oder Spark benötigen schnelle Speichersysteme – eine Aufgabe zu der momentan typischerweise direkt im Server über NVMe angebundene Flash-Speicher verwendet werden, um die Kosten und den Netzwerkverkehr zu vermeiden, der mit herkömmlichen SAN-System einhergeht. Durch die direkte Anbindung im Server wiederum wird ungenutzter Speicherplatz im NVMe Laufwerk verschwendet. Hier setzt DriveScale an: über dessen Speichertreiber können Administratoren den lokal verbauten Flash- und Plattenspeicher bei Bedarf auf andere Server "umleiten", wenn er dort nicht dauerhaft benötigt wird.

Morpheus Data erlaubt den Bau einer hochintegrierten DevOps-Pipeline mit Hypervisoren und der Public Cloud

(Bild: Morpheus Data)

Morpheus Data ist eine Cloud Management Plattform, die sich durch eine benutzerfreundliche Automatisierungs- und Orchestrierungsschicht für Rechenzentren, DevOps-Szenarien und Multi-Cloud-Verwaltung auszeichnet. Basierend auf aktuellen Standards wie Kubernetes und Terraform ermöglicht Morpheus Data eine deklarative Spezifikation auf Basis von YAML-Definitionen von komplexen Applikationsumgebungen inklusive deren Abhängigkeiten.

Die Einfachheit in der Bedienung und die Mächtigkeit des Systems haben schnell zu einem immensen Kundenwachstum geführt. Viele Integrationen in Hypervisoren wie VMwares vSphere, Nutanix oder Hyper-V sowie mit der Public Cloud (AWS, Azure, Google Cloud Platform und einige mehr) sind "out of the box" Bestandteil des Cloud-Verwaltungssystems. (jab)