Spiele-Review: Stardew Valley Multiplayer

Der Erfolg des Indie-Spiels kam überraschend, ein Multiplayermodus und neue Inhalte sollen das Spiel nun noch interessanter machen. Das c't-zockt-Team hat gemeinsam die Betaversion der Landleben-Rollenspiel-Simulation Stardew Valley 1.3 angespielt.

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Stardew Valley
Lesezeit: 6 Min.
Inhaltsverzeichnis

Der große Erfolg des Indie-Games kam ein wenig überraschend: In rund drei Jahren hatte Eric "ConcernedApe" Barone sein Spiel Stardew Valley im Alleingang entwickelt. Publisher Chucklefish veröffentlichte es im Februar 2016; allein auf Steam soll sich das Spiel geschätzt über 3,5 Millionen Mal verkauft haben. Die Bewertungen auf der Online-Plattform: "Äußerst positiv". Stardew Valley gibt es in vielen Sprachen für Windows, Linux und macOS -- alle drei Versionen haben wir erfolgreich ausprobiert. Aber auch für Xbox One, Playstation 4 und Nintendo Switch. Eine Version für PS Vita soll im Mai erscheinen.

In jeder Jahreszeit unterbrechen Feste, Wettbewerbe und andere Veranstaltungen die tägliche Routine.

Was bisher gefehlt hatte, war ein Multiplayermodus, in dem man gemeinsam Opas Farm wieder in Schuss bringen oder den Monstern in den Minen trotzen kann. Version 1.3 soll diesen Mangel beheben. Ganz fertig ist der Multiplayermodus noch nicht, das ist beim Anspielen klar geworden. Den Anspruch erhebt das Spiel aber auch noch nicht: Bislang steht nur eine offene Betaversion bereit. Neben dem Multiplayermodus sind auch für Single Player neue Inhalte hinzugekommen, darunter neue Events, Gegenstände und Rezepte.

Um gemeinsam zu spielen, muss man bislang zur offenen Beta wechseln. Wer das Spiel auf Gog.com gekauft hat, kann die Betaversion dort herunterladen. Auf Steam öffnet man in der Bibliothek über das Kontextmenü die Eigenschaften des Spiels, wechselt in das Tab "Betas". Nachdem man in das Feld "jumpingjunimos" eingetragen und mit "Code überprüfen" bestätigt hat, steht die Beta im Feld darüber zur Auswahl bereit.

Noch hat die Betaversion eine ganze Reihe von Fehlern, auch wenn keiner wirklich den Spielspaß trübt. Erst nach einigen Stunden Spiel traten bei uns kleinere Grafikfehler auf und es fiel auf, dass die Anzeige der Inhalte im Community Center nicht bei allen synchron war. Die Betaversion wurde bereits einige Male aktualisiert, sodass auch diese Bugs bald der Vergangenheit angehören dürften.

Stardew Valley (18 Bilder)

Die Rollenspiel-Farming-Simulation Stardew Valley lässt sich nun auch mit bis zu vier Personen spielen. Jeder erhält auf der gemeinsamen Farm ein eigenes kleines Häuschen.

Bisherige Spielstände können in die Beta beziehungsweise die neue Version übernommen werden, sollten aber vorher gesichert werden. Gemeinsam spielt man im lokalen Netzwerk, aber auch übers Internet. In der Steam-Version des Spiels tauchen von Freunden gestartete Multiplayer-Spiele automatisch auf. Dank sogenannter Einladungscodes kann man aber auch mit jenen spielen, die Stardew Valley auf Gog.com erworben haben.

Stardew Valley ist auf Steam für 14 Euro erhältlich, für denselben Preis ist es auf Gog.com ohne DRM verfügbar. Die Systemanforderungen sind sehr moderat, das Spiel lässt sich auch auf einem Notebook mit halbwegs aktueller Intel-Grafik noch flüssig spielen. Das haben wir bereits getestet. Ein 2-GHz-Prozessor und 2 GByte RAM sollten allerdings vorhanden sein.

Kurz vor dem Burnout sorgt Opas Testament dafür, dass das c't-zockt-Team dem tristen Büroalltag entflieht und aufs Land zieht. Auf dem von Opa geerbten, verwilderten Hof im Sternentau-Tal wartet derweil einiges an Arbeit auf uns, als Startgeschenk erhält jeder 15 Pastinakensamen. Ein Tutorial in Form eines "Hofbuchs" leitet durch die ersten Schritte.

Spielt man Stardew Valley im Multiplayermodus, erledigt man Aufgaben wie das Gießen der Felder gemeinsam.

Bis zum florierenden Bauernhof mit Hühnern, Kühen, Schweinen, Gemüseanbau und einem Gewächshaus ist der Weg allerdings noch weit. Wir legen erste Felder an, lernen zu angeln und sammeln allerlei Wildfrüchte, um ein paar Goldtaler zu erwirtschaften, mit denen wir neue Samen kaufen können. Für Abwechslung sorgen die Monster in den Minen; das Angeln eines Fisches entpuppt sich als kleines Minispiel mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden.

Neben dem Haupthaus können bis zu drei weitere Häuser auf dem Bauernhof stehen, genauso viele Mitspieler sind möglich. Nicht nur das Land wird geteilt, auch die Kasse ist eine gemeinsame. Allerdings muss jeder selbst ein paar Aufgaben erfüllen, seine Fähigkeiten verbessern und sich im Dorf beliebt machen. Größere Herausforderungen wie die Minen und die Restauration des Gemeindezentrums erledigt man ebenfalls im Team.

Mit den Jahreszeiten wechselt nicht nur das Gesicht des Bauernhofs, sondern auch die Aufgaben und Pflanzmöglichkeiten.

Auf den ersten Blick wirkt Stardew Valley wie eine Bauernhof-Simulation, ein Spiel, in dem man stundenlang die immergleichen Tätigkeiten verrichten muss. Doch ehe sich das wie Arbeit anfühlen kann, übernehmen längst Sprinkler und andere Gerätschaften die mühsame Arbeit des Gießens und der Tierfütterung und man hat Zeit für anderes. Ein gutes Verhältnis zu den anderen Dorfbewohnern wird immer wichtiger: Sie geben gute Ratschläge, schicken Rezepte und helfen mit kleinen Geschenken aus. Die Rollenspiel-Elemente treiben die Handlung voran, Quests sorgen für Abwechslung und im Laufe des Spiels werden neue Orte wie die Wüste und Möglichkeiten (Baden im Spa!) freigeschaltet.

Das Spiel ist stark inspiriert von der frühen Harvest-Moon-Reihe, bietet jedoch deutlich mehr Freiheit im Spiel. Die ganz eigene, schicke Retrografik ist bis ins Detail gelungen. Das Spiel lebt vor allem von all den liebevollen Details: Jede Figur im Spiel hat eine eigene Hintergrundgeschichte, hat eigene Vorlieben und Charaktereigenschaften. Und ständig gibt es Neues zu entdecken.

Stardew Valley hat nicht ohne Grund eine große Fangemeinde, das Spiel fesselt über viele Stunden. Auch der neue Multiplayer-Modus ist gelungen. Zu Beginn müssen zwar alle die gleichen Quests erledigen und treten damit ein wenig in Konkurrenz, das legt sich aber im Laufe des Spiels, wenn es darum geht, gemeinsam voran zu kommen. An einigen Ecken ist spürbar, dass der Multiplayer-Modus im Nachhinein aufgepfropft wurde, doch gemeinsam zu spielen macht definitiv Spaß. Noch hat die neue Version mit einigen Bugs zu kämpfen, spielbar ist sie trotzdem bereits und keiner der in unserem Spiel aufgetretenen Fehler war wirklich gravierend.

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(lmd)