Gezielte Angriffe auf Menschenrechts-Aktivistin

Amnesty dokumentiert digitale Angriffe auf Diep Saeeda, eine Menschenrechts-Aktivistin in Pakistan. Interessant ist sowohl die Vorgehensweise der Angreifer als auch die Analyse der von Amnesty mit der Untersuchung beauftragten Forscher.

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Gezielte Angriffe auf Menschenrechts-Aktivistin
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Advanced Persistent Threats (APT) treffen nicht nur Geheimnisträger aus Industrie und Regierungen. In einer 80-seitigen Analyse gibt Amnesty sehr interessante Einblicke hinter die Kulissen einer koordinierten und gezielten Angriffskampagne auf die Menschrechts-Aktivistin Diep Saeeda in Pakistan. Die Angreifer versuchten dabei systematisch ihren Computer, das Smartphone und ihre Social-Media-Accounts zu kompromittieren.

Anders als etwa die Bundesregierung beim Einbruch ins Auswärtige Amt spielen Amnesty und Diep mit völlig offenen Karten, was einzigartige Einblicke in das Repertoire der Angreifer erlaubt. Die gehen dabei so weit, eine Personae namens Sana Halimi zu erschaffen, die eine persönliche Beziehung mit Diep aufbaut – letztlich nur, um ihr Spionage-Software unterzuschieben.

Amnesties Transparenz erlaubt aber auch einen Blick auf die Methoden zur Analyse und Attribution. So stellen die Analysten eine Verbindung zu einer bekannten Cyber-Angriffs-Gruppierung her, die unter den Namen ProjectM, OperationTransparent Tribe oder Operation C-Major geführt wird.

(ju)