Papst an Nonnen: "Vergeudet keine Zeit mit sozialen Medien"
Die digitale Kommunikation ist auch eine Herausforderung für kontemplative Gemeinschaften, heißt es aus dem Vatikan. Franziskus hat Ordensfrauen nun erklärt, wie sie damit umgehen sollen.
Franziskus im Januar 2018 auf dem Weg nach Südamerika.
(Bild: vatican.va)
Papst Franziskus hat Ordensfrauen davor gewarnt, ihre Zeit mit sozialen Medien zu vergeuden. Nonnen sollten soziale Medien wie Facebook und Twitter mit "Ernsthaftigkeit und Diskretion" nutzen – und zwar nicht nur in Bezug auf die Inhalte, sondern auch auf die Menge der Informationen, heißt es in neuen Richtlinien für kontemplative Frauenorden, die der Vatikan veröffentlicht hat.
Moderne Kommunikationsmittel können demnach in Klöstern für Information, Bildung oder Arbeit genutzt werden. Sie sollten aber dem Ordensleben dienen, dazu, das Wesentliche im Lichte Gottes wahrzunehmen und kein "Anlass zur Zeitverschwendung" sein. Im Kloster gehe es darum, sich in Stille zu versammeln, um das Wort Gottes besser vernehmen zu können. Daher wäre es hinderlich, wenn der Kreuzgang mit Geräuschen, Nachrichten und Wörtern gefüllt würde.
Betendes Herz
Die Anweisungen stammen aus einem vor wenigen Tagen veröffentlichten Dokument des Vatikans mit dem Titel "Cor Orans" (dt. Betendes Herz). Darin wird dargelegt, wie Mitglieder kontemplativer Frauenorden die 2016 von Papst Franziskus für sie erlassene Apostolische Konstitution umsetzen sollen. Darin hatte der Papst gewarnt, die sozialen Medien sollten nicht dazu führen, dass sich die Ordensfrauen den Anforderungen der Gemeinschaft entziehen.
Weltweit leben etwa 38.000 Nonnen in kontemplativen Orden, sagte Erzbischof José Rodriguez Carballo zur Vorstellung der Leitlinien am Dienstag. Diese Nonnen leben zurückgezogen in Klöstern und widmen sich dem Gebet. Papst Franziskus ist selbst auf Twitter vertreten, auf Englisch folgen ihm knapp 18 Millionen Menschen, seinem deutschen Konto mehr als 640.000. (mit Material der dpa) / (anw)
