Bangemann nimmt seinen Hut

Der frühere deutsche EU-Kommissar Martin Bangemann muss spanischen Presseberichten zufolge seinen Stuhl beim Telekom-Konzern Telefonica räumen.

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Von
  • Egbert Meyer

Der frühere deutsche EU-Kommissar Martin Bangemann wird spanischen Presseberichten zufolge nach knapp einem Jahr beim spanischen Telekom-Konzern Telefonica ausscheiden. Wie die Zeitung El Pais heute berichtete, wird der am 30. Juni auslaufende Vertrag des 66-Jährigen nicht verlängert. Der Ex-Bundeswirtschaftsminister passe nicht in die Unternehmensstrategie des neuen Telefonica-Chefs Cesar Alierta, hieß es.

Dessen Vorgänger Juan Villalonga hatte Bangemann im Juli 1999 als Berater engagiert. Die Ankündigung löste damals großen politischen Wirbel aus, weil die Amtszeit Bangemanns in Brüssel zu jenem Zeitpunkt offiziell noch nicht abgelaufen war. In der EU-Kommission war Bangemann unter anderem für den Bereich Telekommunikation zuständig, hat sich in dieser Zeit aber nicht nur Freunde gemacht. So lobte der frühere Kommissionschef Jaques Delors zwar Bangemanns Intelligenz, rügte aber gleichzeitig seinen Arbeitseifer. Nach Angaben von El Pais hatte Bangemann bei Telefonica trotz eines geschätzten Jahresgehalts von rund 200 Millionen Pesetas (fast 2,4 Millionen Mark) keine konkrete Aufgabe zu erfüllen. (em)