Geld senden per Smartphone: Volksbanken machen mit bei Kwitt

Ohne IBAN-Eingabe Geld per Smartphone an andere Nutzer schicken – bisher haben Sparkassen und Volksbanken dafür eigene Dienste angeboten. Unter dem Namen "Kwitt" machen sie nun gemeinsame Sache.

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Geld senden per Smartphone: Volksbanken machen mit bei Kwitt

(Bild: Sparkassen)

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Bislang bieten Sparkassen sowie die Volks- und Raiffeisenbanken separate Dienste, um per Smartphone schnell an andere Nutzer Geld zu senden oder es anzufordern. Ab Juni wollen sich die Bankengruppen nun zusammentun und ihre Services unter dem gemeinsamen Markennamen Kwitt anbieten, den die Sparkassen bereits 2016 eingeführt hatten.

Nutzer benötigen ein onlinebankingfähiges Girokonto und die Banking-App ihrer Bank auf dem Smartphone. Danach muss nur noch Kwitt aktiviert werden und dann können Beträge an andere Kwitt-Nutzer angewiesen werden, ohne dass noch die Angabe einer IBAN nötig wäre: Der Kunde wählt vielmehr den Empfänger in der Kontaktliste, gibt den Betrag ein und tippt auf Senden. Bis zu 30 Euro pro Transaktion (und maximal 100 Euro pro Tag) lassen sich ohne TAN übertragen. Im Hintergrund finden dann SEPA-Überweisungen statt. Bei Zahlungen an Personen außerhalb des Kwitt-Nutzerkreises wird es dann doch wieder umständlicher.

Ursprünglich war sowieso ein gemeinsames Projekt namens "Geldbote" geplant, stattdessen hatten Ende 2016 aber die Volksbanken eine eigene Funktion namens "Geld anfordern & senden“ herausgebracht – und die Sparkassen waren eben mit Kwitt an den Start gegangen. Seit Februar 2018 seien beide Zahlverfahren immerhin schon interoperabel gewesen, hieß es von den Geldinstituten.

Weitere Ausbauschritte seien für Kwitt auch schon geplant – was genau man im Sinne hat, blieb aber offen. Grundsätzlich wäre Kwitt offen für Kooperationen mit weiteren Handy-Zahlverfahren, sowohl von anderen Banken als auch Anbietern außerhalb der Branche. "Wichtig ist für uns, dass unsere Kunden über Kwitt mit möglichst vielen ihrer Kontakte, unabhängig von deren Bankverbindung, Geld über das Smartphone austauschen können“, erläuterte Dr. Joachim Schmalzl, Vorstandsmitglied des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV).

Verwunderlich ist, dass Paydirekt nicht mit an Bord ist. Über diesen gemeinschaftlichen Online-Bezahlservice versuchen Sparkassen und Volksbanken zusammen mit Privatbanken dem Platzhirschen Paypal die Stirn zu bieten. Bislang hat der Bezahldienst rund 1,7 Millionen registrierte Nutzer – nicht ganz ein Zehntel der Nutzerzahlen von Paypal in Deutschland. Paydirekt bietet übrigens auch seit Anfang des Jahres ein ähnliches Verfahren für Nutzer-zu-Nutzer-Zahlungen per Smartphone an. Wir dürfen gespannt sein, ob hier die Pforten auch für Kwitt geöffnet werden. (axk)