Frankreichs IT-Unternehmer fordern bezahlbare Flatrate

Der französische Staatspräsident Jaques Chirac soll Druck auf France Télécom ausüben, um eine Flatrate für umgerechnet 30 Mark zu ermöglichen.

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Von
  • Holger Dambeck

In Frankreich gibt's keine Flatrate, denn das ist ein englisches Wort. Die korrekte Bezeichnung eines Pauschaltarifs für Internet-Zugänge lautet Accès illimité à l'Internet – aber auch das gibt es nicht, zumindest nicht zu einem bezahlbaren Preis. Deshalb fordern 30 Unternehmer, darunter zahlreiche Größen der IT-Branche, den französischen Staatspräsidenten Jaques Chirac auf, für eine baldige Flatrate in Frankreich zu sorgen, die sich jeder leisten kann.

Die am heutigen Mittwoch veröffentlichte Petition verweist auf den Rückstand Frankreichs in der Internetnutzung. Nur 19 Prozent der französischen Haushalte hätten einen Internetzugang – gegenüber 29 Prozent in Deutschland, 35 Prozent in Großbritiannien und mehr als 50 Prozent in Skandinavien und den USA. Hauptgrund dafür seien die hohen Zugangskosten. Zu den Unterzeichnern des Schreibens gehören unter anderem Jean-Marie Messier, CEO von Vivendi Universal oder die Frankreich-Chefs von Warner Music, AOL, Yahoo, Lycos und 3Com. Internet-Nutzer können die Petition auch selbst unterzeichnen.

Um einen noch größeren Rückstand Frankreichs zu verhindern, sei es notwendig, dass die Politik auf France Télécom einwirke, um einen monatlichen Pauschaltarif von umgerechnet 30 Mark zu ermöglichen. Die Unterzeichner verweisen dabei auch auf Großbritannien: Dort biete France Télécom über seine Tochter Freeserve eine Flatrate für nur 13 britische Pfund (rund 40 Mark) an. Die Regulierer für den TK-Markt hatten British Telecom erst vor wenigen Tagen eine neue Großhandels-Flatrate verordnet. Die Petition schließt mit den Worten: "Im Interesse aller Franzosen fordern wir die Einführung eines Pauschaltarifs vom Frühjahr 2001 an." (hod)