Mit Mini-LEDs und Quantenpunkten gegen die OLED-Konkurrenz

LC-Displays müssen optimiert werden, um nicht hinter den OLEDs zurückzubleiben. Eine Maßnahme sind gezielt dimmbare Leuchtdioden im großen TV ebenso wie im kleinen Mobildisplay.

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Mit Mini-LEDs und Quantenpunkten gegen die OLED-Konkurrenz
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Bisher nutzen die meisten LC-Displays ein Edge-Backlight, bei dem die LEDs an einer Seite des Panels sitzen und ihr Licht über eine Folie gleichmäßig hinter dem Schirm verteilen. Auf der Display Week stellten nun etliche Hersteller LC-Displays mit direkter Hinterleuchtung vor, bei denen Mini-Dioden gleichmäßig im Rücken des Schirms verteilt sind.

Im 6,5-zölligen LCD von Tianma lassen sich 286 Zonen einzeln dimmen. Der Hersteller bekam für das Super Vision LCD genannte HDR-Display den Best-in-Show-Award.

(Bild: Ulrike Kuhlmann)

Mit dieser Backlight-Variante lassen sich gezielt einzelne Bereiche dimmen, an denen gerade ein eher dunkler Bildinhalt angezeigt wird. Ziel ist es, den In-Bild-Kontrast zu erhöhen und so HDR-Bilder (High Dynamik Range) anzuzeigen. Wie fein die gezielte Backlight-Ansteuerung ausfällt, hängt vor allem von der Anzahl der dimmbaren Zonen pro Fläche ab.

Diverse TVs und einige Monitore unterstützen schon länger HDR. Jetzt sollen auch Smartphones und sogar VR-Brillen kontraststarke Bilder anzeigen können. Bei über 1000 Dimming-Zonen in einem 5,5-zölligen Smartphone-LCD sind die LEDs allerdings ganz schön winzig, bei 2-zölligen VR-Displays erst recht.

Einige Hersteller haben ihre Geräte sogar für das anspruchsvolle HDR1000 fit gemacht – die mobilen Schirme müssen dafür auf einer kleinen Fläche 1000 cd/m2 hell leuchten und Signale mit zehn Bit Farbauflösung verarbeiten können. In solchen LC-Displays stecken häufig auch farbverbessernde Quantenpunkte.

LCDs mit Mini-LEDs zum Dimmen (5 Bilder)

Mini-LEDs in 1024 Zonen will der taiwanische Displayhersteller AUO im 2-zölligen LC-Display für VR-Brillen separat dimmen. Das kleine VR-Display löst 1440 × 1440 Pixel auf.
(Bild: Ulrike Kuhlmann)

Aktuell kosten OLED-Panels für Smartphones drei bis vier Mal so viel wie ihre LCD-Pendants. Zu rechtfertigen ist diese Preisschere nur über die bessere Qualität. Deshalb sind dimmbare Mini-LEDs im LCD-Rücken und auch der Einsatz von Quantenpunkten eine direkte Antwort auf die OLED-Konkurrenz – organische Displays sind von Haus aus bestechend kontraststark, LCDs erst mit Unterstützung. Da OLEDs inzwischen in sehr vielen Gerätekategorien zu finden sind (allerdings immer noch nicht in Monitoren und nicht (mehr) in Notebooks), müssen die LCD-Hersteller zwangsläufig innovativ sein, wenn sie den organischen Displays das Feld im Highend-Bereich nicht komplett überlassen wollen. (uk)