Siemens beteiligt sich an europäischer Batteriefertigung

Siemens beteiligt sich am Aufbau der ersten großen Batteriezellen-Fabrik in Europa. Der Konzern will dem schwedischen Batteriebauer Northvolt die notwendige Automatisierungs- und Digitalisierungstechnik liefern und 10 Millionen Euro in die Fabrik investieren

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(Bild: Siemens)

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Von
  • dpa

Siemens hat in den vergangenen Jahren in einige Bereiche der E-Mobilität investiert. Ein Beispiel dafür sind die Batteriebusse von Solaris in Hamburg, die an Ladestationen von Siemens gekoppelt werden.

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Siemens beteiligt sich am Aufbau der ersten großen Batteriezellen-Fabrik in Europa. Der Konzern will dem schwedischen Batteriebauer Northvolt die notwendige Automatisierungs- und Digitalisierungstechnik liefern und 10 Millionen Euro in die Fabrik investieren, wie beide Unternehmen am Freitag (25. Mai 2018) in München mitteilten.

Die sogenannte Gigafactory soll in zwei Jahren in Schweden in Betrieb gehen und mit 2500 Mitarbeitern Batteriezellen für rund 400.000 Elektroautos pro Jahr fertigen. In Schweden koste der Strom nur ein Zehntel des deutschen Preises, und mit europäischer Automatisierungs- und Digitalisierungstechnik sei die Fabrik wettbewerbsfähig gegenüber den heute marktbeherrschenden asiatischen Zellenherstellern, sagte Northvolt-Chef Peter Carlsson in München.

China und Europa seien die Treiber auf dem Weg zur E-Mobilität. Die europäische Autoindustrie baue jährlich rund 20 Millionen Autos und werde bald ein Dutzend solcher Gigafabriken brauchen, sagte Carlsson. 600 Kilogramm schwere Batterien aus Asien zu importieren, sei „total ineffizient“.

Erster Kunde von Northvolt ist der zum Volkswagen-Konzern gehörende, schwedische Lastwagerhersteller Scania. Siemens brauche ebenfalls Batterien für seine Züge und Industrieroboter und werde Northvolt zu einem bevorzugten Lieferanten machen, sagte Siemens-Digital-Factory-Chef Jan Mrosik.

Die deutschen Autohersteller kaufen ihre Batteriezellen heute aus asiatischer Fertigung und bauen daraus ihre Batterien dann selbst zusammen. Forderungen von Betriebsräten und Gewerkschaften, selbst in die Zellproduktion einzusteigen, lehnen sie ab. Auch der Zulieferer Bosch hat sich dagegen entscheiden, Milliarden in den Bau einer eigenen Zellfabrik zu investieren.

(mfz)