AMD Ryzen 1000, 2000 und Threadripper: Prozessoren für Anwender, Gamer & Profis

Intel muss wieder zittern: AMDs Ryzen-Prozessoren liefern Höchstleistung für Desktop-PCs, Notebooks und Workstations.

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Inhaltsverzeichnis

AMD-Prozessoren der Serie Ryzen bieten eine sehr hohe Leistung zu einem vergleichsweise günstigen Preis. Es gibt sie mit vier bis acht Kernen für Allzweck- und Gaming-PCs, mit bis zu 16 Kernen für High-End-Systeme sowie als Kombichips mit leistungsfähiger Grafikeinheit für Bürocomputer, All-in-One-PCs und Notebooks. Ryzen-Prozessoren entfalten genügend Leistung für anspruchsvolle Anwendungsprogramme, moderne 4K-Spiele und aufwendige Foto- und Videobearbeitung.

AMD bietet derzeit drei Prozessor-Serien für Desktop-PCs an: die 2017 eingeführte Modellreihe Ryzen 1000, die leicht verbesserten Nachfolger Ryzen 2000 sowie die Kombiprozessoren Ryzen 3 2200G und Ryzen 5 2400G mit integrierter Vega-Grafikeinheit. Alle Prozessoren laufen auf Mainboards mit der Fassung AM4 und den AMD-Chipsätzen A320, B350, X370 und X470. Wie die Prozessoren sich gegenüber der Intel-Konkurrenz schlagen, lesen Sie im ausführlichen CPU-Wegweiser von c't.

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Die verbesserte Zen+-Architektur der Ryzen-2000-Prozessoren ermöglicht geringere Latenzen beim Datenzugriff, außerdem bestehen die Chips aus schneller schaltenden 12-nm-Transistoren und takten dadurch im Turbo-Betrieb etwas höher. Außerdem laufen die Chips etwas länger mit höheren Turbo-Stufen, sofern das Kühlsystem ausreicht. Darüber hinaus lässt sich Ryzen 2000 nun auch mit besonders schnellen Speichermodulen betreiben (DDR4-2933 statt DDR4-2666). Die Neuerungen zusammen ergeben etwa beim Top-Modell Ryzen 7 2700X einen Performance-Vorsprung von rund 10 Prozent im Vergleich zum Vorgänger Ryzen 7 1800X.

Dennoch gilt: Wer die Vorgänger für einen günstigeren Preis ergattern kann, sollte zuschlagen. Denn ob es nun 10 Prozent mehr oder weniger sind: Die Rechenleistung ist vor allem bei den Sechs- und Achtkernern ohnehin extrem hoch.

Die Kombiprozessoren Ryzen 3 2200G und Ryzen 5 2400G sind für Büro-PCs oder günstige Multimedia-Rechner gedacht, die ohne eine leistungsfähige Grafikkarte auskommen können. Die integrierte Grafikeinheit Vega unterstützt die neuesten Schnittstellen, beschleunigt 4K-Filme und bietet sogar noch genügend 3D-Leistung für viele E-Sport-Spiele wie Dota 2 und Overwatch.

Für Notebooks bietet AMD vier verschiedene Modelle an, den Zweikerner Ryzen 3 2200U und die Vierkerner 2300U, Ryzen 5 2500U und Ryzen 7 2700U. Die letzten beiden Modelle verarbeiten 8 Threads, ihre Grafikeinheit ist für einfache Spiele schnell genug. Die Notebook-Prozessoren sind nicht einzeln erhältlich. Sie sind fest verlötet und nicht auswechselbar. Für schlanke Business-Notebooks gibt es die Serie Radeon PRO U mit wenigen Zusatzfunktionen, ähnlich die Radeon PRO für Desktop-PCs.

Lenovo bietet etwa das 13,3-Zoll-Notebook Lenovo IdeaPad 720S-13ARR mit AMD Ryzen 7 2700U an (Test). Außerdem gibt es beispielsweise die 15,6-Zoll-Notebooks Acer Swift 3 und HP Envy x360 mit Ryzen 5 2500U und 2700U (Test) zu kaufen.

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Threadripper-Prozessoren entfalten dank ihrer bis zu 16 Kerne und 32 Threads eine enorme Rechenleistung und sind daher für besonders anspruchsvolle Aufgaben gedacht, die extrem viele Prozessorkerne ausreizen. Sie beschleunigen etwa das Rendern von Raytracing-Szenen und Video-Transcoder. Der Ryzen Threadripper ist eng mit dem Serverprozessor AMD Epyc verwandt. Von dem hat er die hohe Anzahl an PCI-Express-Lanes übernommen: Mehrere Grafikkarten und mehrere PCIe-SSDs lassen sich mit voller Leistung anschließen. Es gibt auch acht statt vier RAM-Kanäle für höhere Datentransferraten und bis zu 128 GByte RAM. Allerdings benötigt der Ryzen Threadripper auch spezielle Mainboards mit der Fassung TR4 sowie dafür ausgelegte Kühler.

Die hohe Leistung hat allerdings auch ihren Preis: Mindestens 750 Euro kostet das Spitzenmodell Ryzen Threadripper 1950X, die Mainboards außerdem zwischen 300 und 500 Euro.

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Verfügbare Ryzen-Prozessoren
Modell Kerne / Threads Basis-/ Turbotakt CPU-Fassung TDP Preis ab
Ryzen 2000
Ryzen 7 2700X 8 / 16 3,7 / 4,3 GHz AM4 105 Watt 320 Euro
Ryzen 7 2700 8 / 16 3,2 / 4,1 GHz AM4 65 Watt 290 Euro
Ryzen 5 2600X 6 / 12 3,6 / 4,2 GHz AM4 95 Watt 215 Euro
Ryzen 5 2600 6 / 12 3,4 / 3,9 GHz AM4 65 Watt 180 Euro
Ryzen 2000 mit Grafikeinheit
Ryzen 5 2400G 4 / 8 3,6 / 3,9 GHz AM4 65 Watt 150 Euro
Ryzen 3 2200G 4 / 4 3,5 / 3,7 GHz AM4 65 Watt 90 Euro
Ryzen 1000
Ryzen 7 1800X 8 / 16 3,6 / 4,0 GHz AM4 95 Watt 270 Euro
Ryzen 7 1700X 8 / 16 3,4 / 3,8 GHz AM4 95 Watt 230 Euro
Ryzen 7 1700 8 / 16 3,0 / 3,7 GHz AM4 65 Watt 225 Euro
Ryzen 5 1600X 6 /12 3,6 / 4,0 GHz AM4 95 Watt 170 Euro
Ryzen 5 1600 6 / 12 3,2 / 3,6 GHz AM4 65 Watt 145 Euro
Ryzen 5 1500X 4 / 8 3,5 / 3,7 GHz AM4 65 Watt 135 Euro
Ryzen 5 1400 4 / 8 3,2 / 3,4 GHz AM4 65 Watt 120 Euro
Ryzen 3 1300X 4 / 4 3,4 / 3,7 GHz AM4 65 Watt 110 Euro
Ryzen 3 1200 4 / 4 3,1 / 3,4 GHz AM4 65 Watt 80 Euro
Ryzen Threadripper
Ryzen Threadripper 1900X 8 / 16 3,8 / 4,0 GHz TR4 180 Watt 340 Euro
Ryzen Threadripper 1920X 12 / 24 3,5 / 4,0 GHz TR4 180 Watt 590 Euro
Ryzen Threadripper 1950X 16 / 32 3,4 / 4,0 GHz TR4 180 Watt 750 Euro
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Prozessoren der Serien Ryzen 1000, Ryzen 2000 und Ryzen Threadripper lassen sich vergleichsweise einfach übertakten. Das ist vor allem für Benchmark-Rekordjäger und Gaming-Enthusiasten interessant. Allerdings lässt sich auch Geld sparen, wenn man etwa zum günstigen Ryzen 7 1700 (225 Euro) greift und ihn über ein paar Einstellungen die Leistung eines 280 Euro teuren Ryzen 7 1800X entlockt.

Damit das Übertakten von Ryzen 1000 und Ryzen 2000 funktioniert, braucht man ein AM4-Mainboard mit X300-, B350-, X370- oder X470- Chipsatz. Mit den Billig-Varianten A300 und A320 klappt es nicht. Threadripper-Prozessoren lassen sich auf allen verfügbaren TR4-Mainboards übertakten.

Wer Threadripper-Systeme übertakten möchte, braucht ausreichend Kühlleistung. Dies liefern etwas Wasserkühlungen wie die Enermax LiqTech TR4 240.

(Bild: Enermax)

Mit Ryzen lassen sich sparsame, günstige und leistungsfähige PCs zusammenstellen. c't hat mehrere Bauvorschläge veröffentlicht: vom günstigen Gaming-PC bis zum High-End-Sechzehnkerner. Für die Bauvorschläge steht auch eine Projektseite mitsamt Teilelisten und Diskussionsforum zum Austausch zur Verfügung. Ein ausführlicher Artikel zum PC-Zusammenbau hilft, typische Fallen zu umgehen.

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(mfi)