Asteroid verglüht nach Entdeckung über Botswana

Wenige Stunden nachdem er entdeckt worden war, ist am Wochenende ein kleiner Asteroid über Botswana verglüht. Der wenige Meter messende Brocken war erst der dritte, der vor seinem Einschlag entdeckt worden war.

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Asteroid verglüht nach Entdeckung über Südafrika

Auf den Aufnahmen war der Asteroid nur wenige Pixel groß.

(Bild: ASA/JPL-Caltech/CSS-Univ. of Arizona)

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Erst zum dritten Mal wurde am Wochenende ein Asteroid entdeckt, bevor er in die Erdatmosphäre eingetreten und dort verglüht ist. Wie das Jet Propulsion Laboratory (JPL) der NASA zusammenfasst, war der inzwischen auf "2018 LA" getaufte Asteroid entdeckt worden, als er ungefähr so weit von der Erde entfernt war wie der Mond. Der nicht mehr als fünf Meter durchmessende Brocken raste da mit 17 Kilometern pro Sekunde (rund 61200 km/h) auf die Erde zu. In der kurzen Zeit wurde dann ermittelt, dass der Asteroid über einem Streifen in die Atmosphäre eintreten dürfte, der von Neuguinea über den Indischen Ozean bis nach Südafrika reicht. Um 18:44 Uhr MESZ verglühte er dann tatsächlich über der Grenze zwischen Botswana und Südafrika.

Entdeckt hatte den Asteroiden das von der NASA finanzierte Catalina Sky Survey im US-Bundesstaat Arizona. Die Daten wurden dann zum Minor Planet Center in Massachusetts geschickt, wo der Kurs und der wahrscheinliche Eintrittsort berechnet wurde. Automatisiert wurden dann auch Hinweise an Astronomen verschickt, erklärt die NASA. Darüber hinausgehende Warnungen hat es demnach nicht gegeben, weil der Asteroid als harmlos eingestuft worden war. Tatsächlich verglühte er dann in 50 Kilometern Höhe und verursachte deswegen auch keine bekannten Schäden.

Es war erst das dritte Mal, dass ein Asteroid vor einem Einschlag in die Erdatmosphäre entdeckt wurde, sagt Paul Chodas vom Center for Near-Earth Object Studies (CNEOS) des JPL. Der erste war demnach "2008 TC3", der am 7. Oktober 2008 über dem Sudan verglühte. Der war 19 Stunden zuvor entdeckt worden und ungefähr 4 Meter groß. "2014 AA" wiederum verglühte am 1. Januar 2014 über dem Atlantik, zu kurz nach der Entdeckung um eine Beobachtung einzuleiten. Alle drei wurden demnach vom Catalina Sky Survey entdeckt und das jeweils in der Schicht des Astronomen Richard Kowalski. (mho)