Internet-Buchhändler mediantis erst 2003 mit Gewinnen

Wenn sich in der Branche Versandkosten durchsetzen ließen, seien schwarze Zahlen auch schon 2002 möglich, erklärte der mediantis-Chef.

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  • dpa

Nach der Verfehlung der Planzahlen im vergangenen Jahr rechnet der Internet-Buchhändler mediantis (früher unter dem Namen buecher.de bekannt) erst im Jahr 2003 mit Gewinnen. Wenn sich in der Branche Versandkosten durchsetzen ließen, seien schwarze Zahlen auch schon 2002 möglich, sagte Vorstandssprecher Georg Heusgen am heutigen Mittwoch in München. Im laufenden Jahr solle der Umsatz um mehr als die Hälfte auf rund 57 Millionen Mark steigen. Der Verlust soll gleichzeitig auf 15 Millionen Mark sinken. Künftig will das Unternehmen auch Wein und Spiele sowie Filmentwicklung im Internet anbieten.

Im vergangenen Jahr konnte mediantis den Umsatz um 140 Prozent auf 37,9 Millionen Mark steigern. Allerdings hatte das Unternehmen im März 2000 ein Umsatzziel von 45 Millionen Mark ausgegeben, das im Jahresverlauf auf 40 Millionen Mark gesenkt wurde. Der Verlust wuchs 2000 von 11,5 auf 25,1 Millionen Mark. mediantis zählt sich in Deutschland zu den drei größten Internet-Buchhändlern. Klare Nummer eins ist Amazon, BOL und mediantis beanspruchten in der Vergangenheit den zweiten Platz.

Mit einer Marktkapitalisierung von derzeit gut 20 Millionen Mark sei mediantis unterbewertet, meinte Heusgen. Mit liquiden Mitteln von 42 Millionen Mark sei man finanziell gut ausgestattet. Allerdings hatten zuletzt Gerüchte über Verkäufe von Alt-Eigentümern den Kurs weiter belastet. Heusgen selbst wollte nicht sagen, wie viele Aktien er hält und ob er sich von Anteilen getrennt hat. Am heutigen Mittwoch stieg der Aktienkurs zwischenzeitlich um 2,7 Prozent auf 1,54 Euro; die Aktie fiel dann aber wieder und stand bis kurz vor 18 Uhr mit einem Minus von 1,33 Prozent bei 1,48 Euro. Vor knapp einem Jahr kostete die Aktie mehr als 28 Euro. (dpa) / (jk)