Bilderkennung: Google Lens als eigenständige Android-App

Google Lens steht als Stand-Alone-App im Google Play Store bereit. Die Anwendung funktioniert jedoch nicht auf allen aktuellen Android-Smartphones.

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Google Lens als Stand-Alone-App für Android veröffentlicht

Google Lens erkennt Tierarten und Sehenswürdigkeiten. Die App liefert außerdem Shopping-Ergebnisse.

(Bild: Google)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Denise Bergert

Google hat seine Bilderkennungssoftware Google Lens als Stand-Alone-App im Google Play Store veröffentlicht. Die Software benötigt laut App-Beschreibung mindestens Android 6.0 und sollte somit auf allen aktuellen Android-Smartphones funktionieren. Nach einem Blick in die App-Bewertungen scheint das jedoch längst nicht bei allen Nutzern der Fall zu sein. Nach der Installation erhalten viele von ihnen die Meldung "Google Lens ist auf Ihrem Gerät noch nicht verfügbar". Ob Google Lens nur noch nicht korrekt ausgeliefert wurde oder ob das Problem bei einigen Smartphone-Modellen bestehen bleibt, ist bislang nicht bekannt. Zu den Geräten, auf denen die Google-Lens-App teilweise noch nicht läuft, zählen laut The Verge das Galaxy S8 Plus, das Moto Z Play, das Nokia 7 Plus und das Xiaomi Mi A1.

Neben Kompatibilitätsproblemen mit mehreren Smartphone-Modellen sorgen auch die Rechte-Anforderungen der App für Negativkritik in den Play-Store-Bewertungen. So fordert Google Lens umfangreiche Zugriffsrechte – beispielsweise auf die Sprach- und Audioaktivitäten sowie auf die Web- und App-Aktivitäten – bevor sie nach der Installation startet. Werden diese Zugriffsrechte nicht gewährt, verweigert Google Lens den Dienst.

Sind alle Zugriffsrechte gewährt und gehört das eigene Smartphone zu den aktuell unterstützten Modellen, startet Google Lens nach einem Tipp auf das App-Icon direkt in die Live-Ansicht der Smartphone-Kamera. Auf unserem Testgerät – einem Huawei Mate 9 – funktionierte die App ohne Fehler. Google Lens erkennt Objekte, auf die die Smartphone-Kamera gerichtet wird. Um der App auf die Sprünge zu helfen, genügt ein Fingertipp auf den gewünschten Gegenstand im Kamera-Sucher. Die Lens-KI versucht dann relativ zügig, das Objekt zuzuordnen und eine Definition zu liefern. Diese fällt bei einigen Objekten jedoch sehr allgemein und gelegentlich auch falsch aus. Einige der Definitionen sind zudem noch nicht ins Deutsche übersetzt.

Gut funktioniert hat bei unserem Test die Erkennung und Zuordnung von Pflanzenarten. Auch Möbelstücke erkennt Google Lens in den meisten Fällen richtig. Wird die Kamera beispielsweise auf einen Bürodrehstuhl gerichtet, sucht Google Lens im Internet automatisch nach ähnlichen Modellen und Kaufmöglichkeiten. Bei Kleidung und Deko-Gegenständen funktioniert die App ähnlich. Auch handschriftliche Notizen erkennt Google Lens. Der gewünschte Text kann hier im Kamerasucher anmarkiert, kopiert und anschließend in einer anderen App eingefügt werden.

Die App legt auf Wunsch außerdem Termine an, übersetzt Begriffe oder wählt Telefonnummern, die im Kamera-Sucher angezeigt werden. Als Reisebegleiter will sich Google Lens ebenfalls empfehlen. Wird der Kamera-Sucher beispielsweise auf eine bekannte Sehenswürdigkeit gerichtet, erkennt Google Lens diese und liefert neben allgemeinen Fakten beispielsweise auch die Öffnungszeiten. Bewertungen von anderen Besuchern können hier ebenfalls abgerufen werden. (mho)