Alexander Gerst ist zur ISS gestartet

Der Astronaut Alexander Gerst ist wieder unterwegs zur Internationalen Raumstation. Mit einem Russen und einer US-Amerikanerin soll er am Freitag ankommen.

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Alexander Gerst ist zur ISS gestartet

Der Start

(Bild: ESA)

Lesezeit: 2 Min.

Die Astronauten Alexander Gerst, Sergej Prokopjew und Serena Auñón-Chancellor sind zur ISS gestartet. Planmäßig hob ihre Rakete kurz nach 13 Uhr MESZ vom Weltraumbahnhof Baikonur ab. In ihrer Sojus-Kapsel werden die drei nun zwei Tage bis zur Ankunft an der Internationalen Raumstation brauchen.

Der deutsche ESA-Astronaut Gerst hatte zweieinhalb Stunden vor dem Start zum vorerst letzten Mal getwittert: "Nächster Halt #ISS in zwei Tagen wenn alles glatt geht. Passt auf euch auf meine Freunde!"

Von der ISS will er sich aber wieder melden. Dort will er unter anderem Hunderte Experimente beaufsichtigten und später als erster Deutscher das Kommando übernehmen.

Alexander Gerst: Vorbereitungen auf zweiten Flug zur ISS (17 Bilder)

(Bild: NASA/Joel Kowsky)

"Wenn man drin ist, merkt man kaum, dass man gestartet ist", erklärte die italienische Astronautin Samantha Cristoforetti bei einer Live-Übertragung im Berliner Zeiss-Großplanetarium. "Man hört über Funk, dass man gestartet ist."

Für Prokopjew und Auñón-Chancellor ist es der erste Flug zur ISS, Gerst war vor vier Jahren bereits 166 Tage im All. Er wirkte am Morgen vor dem Start sichtlich glücklich und winkte entspannt in die Menge. "Wir freuen uns sehr, ihn nun zum zweiten Mal ins All fliegen zu sehen und wünschen ihm das Allerbeste", teilte seine Familie dpa mit. "Alexander war schon immer ein Forscher und Entdecker."

Gerst, promovierter Geophysiker, soll während der zweiten Hälfte seiner 188-tägigen Mission "Horizons" Kommandant der Raumstation sein – als erster Deutscher überhaupt. Normalerweise ist der Posten den Hauptgeldgebern USA und Russland vorbehalten. "Ich habe den größten Respekt vor jenen, die dieses Projekt auf den Weg gebracht haben", sagte Gerst über das Raumlabor.

Teil seiner Mission sind nach DLR-Angaben 67 europäische Experimente, von denen 41 aus Deutschland stammen. Als erstes Experiment nach seiner Ankunft auf der Raumstation steht für Gerst ein Versuch zur Feinmotorik in der Schwerelosigkeit an, sagte DLR-Projektmanager Johannes Weppler. Auch ein auf Sprachbefehle hörender Roboter soll getestet werden – mit dem Projekt "Cimon" erkundet das DLR künstliche Intelligenz.

[Update 06.06.2018 15:54]:

Zitate und weitere Informationen zur Mission ergänzt. (mho)