Sparkassen im SĂĽdwesten starten eigenes Online-Brokerage

Die Sparkassen in Baden-Württemberg haben ein eigenes Angebot für Online-Wertpapiergeschäfte gestartet.

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  • dpa

Die Sparkassen in Baden-Württemberg haben ein eigenes Angebot für Online-Wertpapiergeschäfte gestartet. Anders als in den übrigen Bundesländern arbeiten die öffentlich-rechtlichen Kreditinstitute im Südwesten nicht mit einem Direktbroker zusammen, sondern bieten gemeinsam mit der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) eine integrierte Internet-Plattform an.

Der Kunde kann kĂĽnftig Wertpapiere ĂĽber einen Berater, per Telefon oder online kaufen und verkaufen. Der Internet-Zugang erfolgt ĂĽber die Homepage seiner Sparkasse. Bisher sind 48 der 63 Kreditinstitute in Baden- WĂĽrttemberg angeschlossen. Die LBBW will zum 1. Juli einsteigen.

Mit dem neuen Konzept sollen Kunden, die zu Direktbanken gewechselt waren, wieder zurĂĽckgewonnen werden, sagte LBBW-Vorstand Thomas Fischer. Etwa jeder zehnte Sparkassen-Kunde nutze das bisherige Angebot fĂĽr Internet- Banking. Mittelfristig sollen es 20 bis 30 Prozent sein.

Die öffentlich-rechtlichen Banken nutzen anderswo für die so genannten Direktbrokerage-Geschäfte zum Teil den von verschiedenen Sparkassen gekauften Direkt-Broker pulsiv.com mit einer separaten Infrastruktur. "Die Sparkassen in Baden-Württemberg sind bisher überhaupt nicht an pulsiv beteiligt", sagte der Präsident des Sparkassenverbands Baden- Württemberg, Heinrich Haasis. Über den Sonderweg war in der Vergangenheit innerhalb der Sparkassen-Gruppe ein Streit entbrannt. "Wir meinen, dass wir das bessere Konzept haben", meinte Haasis. Entscheiden werde der Markt.

Das Projekt sei innerhalb eines Jahres fertig gestellt worden, sagte Fischer. Die Software lieferte das Stuttgarter Unternehmen Brokat. Die Schwierigkeiten der Direktbanken zeigten, dass das Potenzial des Marktes für Nutzer, die vor allem auf anspruchsvolle Technik und niedrige Preis setzten, ausgeschöpft sei. Zielgruppe der Sparkassen seien nun Kunden, die zwar die Bequemlichkeit des Internets schätzen, aber auf Beratung nicht verzichten wollen. (dpa) / (bb)