Zahlen, bitte! 27.000 US-Dollar für virtuelle Raumschiffe

Für 27.000 Dollar bekommt man in den USA einen nagelneuen Ford Mustang. Oder man kann 127 virtuelle Raumschiffe kaufen.

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Zahlen, bitte! 27.000 US-Dollar für virtuelle Raumschiffe
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Fabian A. Scherschel

Chris Roberts Mega-Spieleprojekt Star Citizen soll die ultimative Raumschiff-Simulation werden, ist mittlerweile aber vor allem dafür bekannt, dass viele Beobachter befürchten, dass das Spiel niemals fertig werden wird. Ein Grund dafür sind die vielen unterschiedlichen Raumschiffe, die das Team immer wieder neu erfindet und in die Alpha-Versionen des Spiels einbaut. Diese Raumschiffe können Spieler auch einzeln kaufen – und sie sind mitunter nicht billig. Neuerliche Wellen schlägt das sogenannte Legatus Pack, eine Sammlung von 117 virtuellen Raumschiffen – fast allen, die es bisher im Spiel gibt. Diese Raumschiffsammlung kostet 27.000 US-Dollar (umgerechnet knapp 22.900 Euro). Zum Vergleich: Ein neuer Ford Mustang kostet in den USA in der einfachsten Ausführung knapp 25.000 Dollar.

Zwar gab es auch schon vorher bei Star Citizen Komplettangebote für Sammler mit fast allen Raumschiffen im Spiel, das Legatus Pack hat vielen Spielern allerdings zum ersten Mal die Gesamtkosten aller verfügbaren Raumschiffe vor Augen geführt – zumal viele dieser virtuellen Gefährte bisher nicht über die Phase der Konzeptzeichnungen herausgekommen sind. Dass der Gesamtpreis für viele schockierend ist, weiß wohl auch das Team um Roberts. Und so können normale Star-Citizen-Spieler die Angebotsseite des Legatus Pack nicht mal aufrufen. Un das Angebot zu sehen, muss man "Concierge"-Status als Star Citizen haben – heißt, man muss schon mal mindestens 1000 US-Dollar für Schiffe und andere Extras ausgegeben haben.

Seit Chris Roberts die Pläne für sein neues Spieleprojekt am 10. Oktober 2012 vorstellte, sind 2071 Tage vergangen. Das entspricht 5 Jahren, 8 Monaten und 2 Tagen Entwicklungszeit; wenn man nicht einberechnet, dass nach Roberts Aussage ein kleines Team zu diesem Zeitpunkt schon ungefähr ein Jahr lang an einem Prototypen gearbeitet hatte. In dieser Zeit haben die Entwickler von Cloud Imperium Games bisher nach eigenen Angaben 187.411.775 US-Dollar an Crowd-Funding-Geldern von interessierten Spielern eingesammelt. Insgesamt sind 2.045.446 potenzielle Spieler bei den Entwicklern registriert.

Zahlen, bitte!

In dieser Rubrik stellen wir immer dienstags verblüffende, beeindruckende, informative und witzige Zahlen aus den Bereichen IT, Wissenschaft, Kunst, Wirtschaft, Politik und natürlich der Mathematik vor.

Im Februar 2018 arbeiteten 475 Entwickler in drei Ländern (USA, Großbritannien und Deutschland) an der Weltraumsimulation. Neben den Raumschiffen und Kern-Modulen des Spiels wie Raumkampf, Planeten-Landungen und Missionen, arbeiten sie an einem persistenten Spiele-Universum, das später aus knapp 100 Sternensystemen bestehen soll. In der ersten Ausgabe von Star Citizen, so die Entwickler, werden wohl nicht alle dieser Systeme enthalten sein. Momentan existiert im Spiel ein einziges Sternensystem (Stanton) und selbst das ist bisher nicht fertig. Eine Zeit lang konnten Spieler dort allerdings für 50 US-Dollar 4-mal-4-Kilometer große virtuelle Baugrundstücke erwerben.

Die Einzelspieler-Kampagne des Mammutprojektes wurde bereits abgekoppelt und wird getrennt vom Rest des Spiels entwickelt. Sie sollte eigentlich 2016 erscheinen, wurde aber schließlich auf unbestimmte Zeit verschoben. Die aktuelle Alpha des Hauptspiels ist Version 3.1.4, Version 3.2.0 wird gerade in einem geschlossenen Test von einem kleinen Teil der Spiele-Community evaluiert. Von den 117 virtuellen Schiffen, die Spieler für 27.000 US-Dollar im Legatus Pack kaufen können, sind aktuell 36 Schiffe spielbar. (fab)