Jurassic World Evolution angespielt: Zeitfressende Dinos

Das Aufbauspiel Jurassic World: Evolution entpuppt sich als motivierender Dino-Manager, der sich an Genreanfänger und Hobby-Paläontologen richtet.

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Jurassic World Evolution angespielt: Zeitfressende Dinos

(Bild: Frontier Developments)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Andreas Müller
Inhaltsverzeichnis

Lizenzspiele haben einen schlechten Ruf. Billig und schnell produziert wollen sie sich an einer erfolgreichen Marke bedienen. Frontiers Developments beweisen mit Jurassic World: Evolution, dass es auch anders geht. In ihrem spannenden Aufbauspiel wird der Spieler zum Manager, Dinozüchter und Ranger.

Da eine DNA entschlüsseln, hier die Futterstationen auffüllen und dort mit denn Rangern ein paar verschnupfte Dinos behandeln – in dieser Jurassic World ist immer was los. Mit Souvenirläden, Hotels und Fast-Food-Restaurants steigen die Einnahmen. Kraftwerke sorgen für Strom und in der Forschungsstation kann an Upgrades für die einzelnen Gebäudetypen gebastelt werden.

Vielleicht will man auch mal ein paar fleischfressende Dinos schlüpfen lassen, die für Action sorgen? Aber Vorsicht: Nur starke, am besten elektrisch gesicherte Mauern halten T-Rex & Co vom Ausbruch ab. Ständig müssen die Spieler ihren Park im Auge behalten, sonst bricht schnell das Chaos aus.

Jurassic World: Evolution ist ein Aufbauspiel im Stil von Planet Coaster, das vom gleichen Studio entwickelt wurde. Statt komplexer Statistiken erwartet die Spieler ein leicht verständliches Spielprinzip mit ein bisschen Mikromanagement und viel Dino-Flair. Die Berater verteilen regelmäßig Aufträge und halten die Spieler ständig auf Trab: Eine Wissenschaftlerin möchte Fossilien erforschen lassen, der Marketingchef will das Publikum unterhalten und der Sicherheitschef simuliert den Ernstfall, indem er ein paar Dinos auf Probe ausbrechen lässt. Mittels Hubschrauber werden die flüchtigen Tiere aufgespürt, betäubt und wieder ins Gehege gebracht.

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Die einzelnen Aufträge sind nicht besonders abwechslungsreich: Die Hobby-Paläontologen müssen eine bestimmte DNA entschlüsseln, Upgrades freischalten oder einen Schnappschuss mit dem Fotoapparat machen. Beim Gebäudemanagement sollten die Parkmanager darauf achten, dass die Kraftwerke genug Strom liefern und Fast-Food-Restaurants sowie Souvenirläden Gewinn abwerfen. Die einzelnen Aktionen und Fortschritte werden ständig mit Sternen bewertet und entscheiden über Erfolg oder Misserfolg. Sechs Themenparks auf unterschiedlichen Inseln muss der Spieler auf diese Weise aufbauen.

Neben der Tierpflege darf der Spieler munter an den über 40 Dinoarten forschen und ihre DNA verändern. Aggressives Verhalten, Krankheitsresistenzen und eine bessere Verdauung? Kein Problem. Der Spieler darf als moderner Frankenstein die Natur auf den Kopf stellen. Dass dadurch die Konsum- und Gentechnikkritik der Vorlagen auf den Kopf gestellt wird, sollten die Spieler besser ausklammern.

Obwohl sich spätestens bei der dritten Insel die Aufgaben wiederholen, hält die Präsentation die Spieler bei Laune. Über 40 Dino-Arten werden mit viel Liebe zum Detail und ordentlich Gebrüll animiert. In einem Lexikon können sich Dino-Fans weitere Infos über die Tiere anlesen. Da das Spiel die offizielle Lizenz zu den Filmen hat, dürfen auch Gastauftritte von Stars wie Jeff Goldblum, Chris Pratt oder Bryce Dallas Howard nicht fehlen. Diese beschränken sich aber auf kleine Porträtfotos und die Original-Synchronstimmen.

Aufgrund des unkomplizierten Mikromanagements funktioniert die Steuerung mit dem Gamepad sehr flüssig. Wenn der Spieler will, kann er auch selbst die Kontrolle über einen Jeep oder Hubschrauber übernehmen und nach erkrankten Dinos suchen. Klingt spannend, ist aber nicht praxistauglich. Vergibt der Spieler den Job an die KI ist er deutlich schneller erledigt.

Jurassic World Evolution angespielt (5 Bilder)

Der übersichtliche Themenpark macht die Steuerung mit einem Gamepad zum Kinderspiel.

Von wegen Lizenzschrott: Jurassic World Evolution ist der fast perfekte Start in die Welt der Aufbauspiele. Das leicht verständliche Spielprinzip, die technisch perfekte Präsentation und nicht zuletzt das coole Dino-Szenario machen es Einsteigern leicht, sich im stressigen Job des Dino-Managers zurechtzufinden. Zur Mitte des Spiels geht dem Ganzen etwas die Puste aus, weil sich die Aufträge wiederholen. Dann wird die Jagd nach ausgebrochenen Dinos zur lästigen Pflichtaufgabe. Hardcorestrategen sollten sich bewusst sein, dass sie hier nur einen Dino-Manager light bekommen, der sie kaum fordern wird.

Jurassic World Evolution ist am 12.06. für Windows, PS4 und Xbox One erschienen und kostet ca. 60 Euro. USK ab 12. Für unser Angespielt haben wir ein paar Stunden auf der PS4 gespielt.

Siehe dazu auch:

(dahe)