Internet-Appliances: Sony wagt neuen Versuch

Sony bietet seit heute ein Internet-Terminal mit einem Betriebssystem von Be an.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 20 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Clemens Gleich

Sony bietet seit heute ein Internet-Terminal mit einem Betriebssystem von Be an. Sonys Mitbewerber waren mit vergleichbaren Konzepten zuvor wenig erfolgreich. Doch die eigene Marktmacht und die generelle Möglichkeit zur Vernetzung mit einigen anderen Geräten aus Sonys Unterhaltungsabteilung sollen dem "eVilla" zum Durchbruch verhelfen.

Das Betriebssystem BeIA wird nach Sony-Angaben aus einem 24 MByte großen ROM in einen 64 MByte umfassenden Arbeitsspeicher geladen, wo es dann auf einem mit 266 MHz getakteten Geode-Prozessor läuft. Dieser x86-kompatiblen CPU mit Grafik-Controller steht ein "I/O Companion" zur Seite, der auch für den Sound verantwortlich ist. Die hoch integrierte Architektur soll sekundenschnelle Boots und niedrige Verbrauchswerte ermöglichen. Web-Inhalte stellt der Browser Opera 4.0 auf einem 15-Zoll-Trinitron-Schirm dar, der kurzerhand um 90 Grad gekippt wurde, um das Scrolling zu reduzieren. Daneben liegen noch ein IMAP-Mailclient und Audioplayer im Flash-ROM bereit.

Die Internet-Verbindung wird derzeit noch über ein V.90-Modem hergestellt. Für geplante Breitbandverbindungen gibts einen Ethernet-Stecker. Sollte der Speicher auf den vorgesehenen Memory-Sticks knapp werden, kann man ein Zip-Laufwerk per USB anschließen. Auch einige Drucker von HP und Epson sollen an diesem Bus zum Drucken bewegt werden können.

Außerhalb der USA lässt sich das "festverdrahtete" Internet-Angebot noch nicht nutzen. Laut Sony arbeitet man aber daran. eVilla kostet 500 US-Dollar. Zusätzlich fallen 22 Dollar monatliche Internetgebühr beim Provider EarthLink und eventuell 50 Dollar für einen 16 MByte-Memory-Stick an, denn der Slot für die Speicher ersetzt ein konventionelles Diskettenlaufwerk. Ansonsten ist man auf den zur Verfügung stehenden Server-Speicherplatz angewiesen. Ob bei diesem Versuch des "Thin Clients" wirklich alles anders kommt und genügend Käufer die umgerechnet 1000 Mark investieren, steht noch in den Sternen. Allerdings hat es Sony auch geschafft, eine Spielkonsole mit notwendigem Zubehör zu ähnlichen Preisen gut zu verkaufen. (cgl)