"Google Podcasts": Google veröffentlicht eigenen Podcast-Player

Mit einer gezielt einfach gehaltenen Android-App tritt Google auf den Podcast-Markt. Insbesondere mit Empfehlungen will Google seine Stärken ausspielen.

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"Google Podcasts": Google veröffentlicht eigenen Podcast-Player
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Torsten Kleinz

Nach wochenlangen Spekulationen hat Google seine neue App "Google Podcasts" für Android-Geräte veröffentlicht. Mit der neuen App schließt sich der Konzern dem Podcast-Boom an, der dem Genre der Internet-Sendungen derzeit einen ungekannten Auftrieb gibt.

Die App ist im Play Store erhältlich und erscheint im Vergleich zu etablierten Podcast-Clients wie Pocket Casts oder Overcast sehr schlicht: Auf der Startseite werden Nutzer mit einer Auflistung von Top-Podcasts und verschiedenen Kategorie-Übersichten begrüßt, aus denen sie ihre bevorzugten Sendungen zusammenstellen können. Diese Empfehlungen sollen mit zunehmenden Gebrauch immer besser an den Interessen der Nutzer angepasst werden.

Google Podcasts (3 Bilder)

Die Empfehlungen von Google Podcasts sollen mit zunehmender Nutzung immer besser werden.

Ansonsten ist der Funktionsumfang der App noch sehr eingeschränkt: Es gibt weder die Möglichkeit, Playlisten zusammenzustellen, noch werden neue Episoden automatisch auf das Gerät heruntergeladen. Dafür wirbt Google mit der Integration in seine Plattform: So sollen Besitzer von Google Home ihre unterwegs begonnenen Podcast-Episoden nahtlos auf dem smarten Lautsprecher weiterhören können. Google hat nach eigenen Angaben Millionen Podcast-Folgen erfasst. Künftig will Google mit Hilfe von Artificial Intelligence zusätzliche Funktionen wie automatisierte Transkripte anbieten.

Insbesondere seit Apple Podcastern Nutzungsdaten von Podcasts zur Werbevermarktung zur Verfügung stellt und die Werbebranche Standards zur Nutzerauswertung veröffentlicht hat, erlebt die Podcast-Branche insbesondere in den USA einen Aufschwung. Laut Zählung des Interactive Advertising Bureau wurden hier alleine im Jahr 2017 314 Millionen US-Dollar umgesetzt - mehr als doppelt so viel wie zwei Jahre zuvor. Der Boom hat insbesondere viele Medienhäuser zur Veröffentlichung neuer Podcasts veranlasst.

Google verspricht, die Vielfalt in der Podcast-Szene zu erhöhen: "Obwohl es mehr Podcasts gibt als je zuvor, gibt es ein Ungleichgewicht bei denen, die die Podcasts produzieren", schreibt Produktmanager Zack Reneau-Wedeen im Google-Blog. So würden gerade einmal ein Viertel der Top-Podcasts von Frauen moderiert. Deshalb will sich Google an einer Initiative beteiligen, um die Einstiegsschwelle beim Produzieren von Podcasts zu senken und Stimmen zu fördern, die bisher unterrepräsentiert sind.

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(jk)