Mobilrufnummer ohne SIM-Karte: Satellite plus startet und bringt Pauschaltarif

Der VoIP-Anbieter Sipgate erweitert seinen IP-basierten Satellite-Dienst wie angekündigt, sodass man per In-App-Kauf "nahezu unbegrenzt telefonieren" kann.

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Mobilrufnummer ohne SIM-Karte: Satellite plus startet und bringt Pauschaltarif
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Dusan Zivadinovic

Sipgate hat seinen IP-basierten Telefonie-Dienst namens Satellite wie geplant um eine Pauschal-Option erweitert; man bekommt sie per In-App-Kauf für 5 Euro monatlich.

Bisher hat Sipgate lediglich eine kostenlose Basisversion angeboten, mittels der man maximal 100 Minuten pro Monat in 51 Staaten weltweit telefonieren kann (die komplette Liste gibt es hier). Zum Preis von 4,99 monatlich kann man nun laut Anbieter "nahezu unbegrenzt telefonieren". Sipgate verweist allerdings einschränkend auf eine Fair-Use-Richtlinie.

Damit dürfte der Punkt 3.4.2. der AGB gemeint sein: "Der Kunde verpflichtet sich, satellite Plus nur als Endkunde im dafür üblichen Umfang zu nutzen und insbesondere nicht zur Herstellung von Verbindungen zu nutzen, die ohne Unterbrechung bzw. nahezu ohne Unterbrechung aufrechterhalten werden." Die vollständige Satellite-AGB kann man hier einsehen.

Michael Neudert, Pressesprecher des Unternehmens, erklärte zum Thema Fair-Use-Policy auf Nachfrage von heise online: "Eine genaue Definition von 'Fair-Use' haben wir nicht vorgenommen." Dies entspreche dem üblichen Verständnis im Zusammenhang mit Datentarifen, bei dem eine 'deutlich überdurchschnittliche' Nutzung gedrosselt wird.

Kündigungsfrist mit Haken: Beendet man das Abo weniger als 24 Stunden vor Ablauf von 30 Tagen, muss man für einen zusätzlichen Monat zahlen.

Künftig will Sipgate den Fokus auf Add-Ons setzen. Als Beispiel nennt der Anbieter eine Konferenzfunktion und die Zuordnung von mehreren Rufnummern zu einem Satellite-Konto. Interessante Erweiterungen könnten auch Verifizierung-SMS etwa für das Online-Banking und die Rufnummernmitnahme von anderen Netzbetreibern sein. Wann die Funktionen in die öffentliche Version der App eingebaut werden und wieviele Rufnummern man dann zu einem Satellite-Konto mitnehmen kann, ist noch offen. Michael Neudert sagte dazu: "Bei der Anzahl der Nummern pro Account wird es so sein, dass satellite Plus mehrere Nummern ermöglicht. Eine genaue Anzahl ist aber auch noch nicht definiert."

Satellite bringt anders als bisherige VoIP-Angebote keine Festnetz-, sondern eine Mobilfunkrufnummer auf das Smartphone, erspart jedoch die SIM-Karte. Deshalb können Nutzer dieselbe Mobilfunknummer selbstständig und jederzeit auf mehr als einem iOS-Gerät einrichten, einfach, indem sie die zugehörige iOS-App auf dem Gerät installieren. So kann man beispielsweise eine Nummer gemeinsam mit einem Partner oder mit Vereinsmitgliedern verwenden oder private- und geschäftliche Rufnummern auf einem Gerät mit nur einer SIM-Karte einrichten. Bisher kann man den Dienst nur mit einer iOS-App nutzen. An einer Android-Version arbeitet der Hersteller noch. (dz)