GitLab wechselt von Microsoft zu Google

Am 28. Juli will die Versionsverwaltung GitLab weg von Azure und hin zur Google Cloud Platform migriert sein. Ganz so neu ist dieses Vorhaben allerdings nicht.

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GitLab nimmt Abstand von Microsoft
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Björn Bohn

Andrew Newdigate, Infrastrukturleiter der im Kern quelloffenen Versionsverwaltung GitLab, hat in einem Blogbeitrag den geplanten Wechsel von Azure zur Google Cloud Platform (GCP) aufgeschlüsselt. Als Wechseldatum ist der 28. Juli 2018 geplant. Grund hierfür ist laut Newdigate ein fester Glaube an die Containerorchestrierung Kubernetes. GCP soll seiner Meinung nach den besten Support für die Orchestrierung haben – schließlich habe Google diese erfunden. Ein Wort über den immer umfangreicheren Support für Kubernetes in der Azure-Cloud verliert er allerdings nicht.

GitLab hatte den Plan, ihre Cloud-Umgebungen zu wechseln, bereits lange vor der Übernahme von GitHub durch Microsoft verkündet. Bereits im April hatte die Plattform den gewünschten Wechsel zeitgleich mit ihrer verbesserten Kubernetes-Integration erwähnt. Im Zuge der Skepsis vieler Entwickler gegenüber dem neuen Besitzer von GitHub ist das erneute Aufgreifen des Themas aber sicherlich kein schlechter Schachzug seitens GitLab.

Neu sind allerdings die Informationen dazu, wie der Wechsel funktionieren soll. Die Entwickler setzen auf das hauseigene Produkt Geo, das zum Erstellen von GitLab-Instanzen mit reinem Lesezugriff dient. Damit läuft seit einigen Monaten eine zweite Version von Gitlab.com unter gprd.gitlab.com – allerdings auf der Google Cloud Platform. Diese Kopie enthält ungefähr 200 TByte an Git-Daten und rund 2 TByte an Beziehungsdaten in PostgreSQL. Alle Datenartefakte, inklusive CI-Artefakte, Traces, Datenanhänge, LFS-Objekte und andere wandern hingegen in Google Cloud Storage.

Die GitLab-Entwickler proben aktuell zweimal wöchentlich die Migration. Sie arbeiten dafür eine Checkliste ab, spielen die Prozedur durch, führen eine Reihe von Tests durch und starten dann eine Failback-Prozedur, um die Änderungen wieder umzukehren, da es sich aktuell nur um eine Probe handelt. Aber auch im Ernstfall soll dieses Vorgehen hilfreich sein, falls unvorhergesehene Fehler auftreten. (bbo)