Kampagne gegen Microsofts Smart Tags

In den USA wächst die Kritik an einem neuen Werkzeug in Windows XP.

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Von
  • Thorsten Dambeck

In den USA wächst die Kritik an Microsofts Smart Tags. Auf Protestseiten wettern User gegen die von der Funktion unterstützte "Monopolisierung des Internet" und rufen zum Widerstand gegen den Software-Hersteller auf. So fordern die Mitglieder der Gruppe Microsoft-Free-Fridays dazu auf, freitags generell keine Microsoft-Programme zu benutzen oder zumindest auf den Internet Explorer zu verzichten.

Harsche Kritik übt auch die US-Bürgerrechtsorganisation Elektronic Frontier Foundation. Sie glaubt, dass Smart Tags das US-amerikanische Urheberrecht verletzen. Durch das automatische Einfügen von Links aus der Smart-Tag-Liste beim Surfen mit dem Internet Explorer werde eine Veränderung des Hypertextes von Internetseiten vorgenommen. Dieses geschehe ohne ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers der Seite. Website-Betreibern könne nicht zugemutet werden, durch Ausschalten der Smart-Tag-Option aktiv für ihr Recht zu sorgen.

Auf mögliche Probleme mit dem deutschen Recht angesprochen, kommentierte Urheberrechtsexperte Michael König gegenüber heise online: "Dass ein Autor von Internetseiten gezwungen wird, Smart Tags aktiv auszuschalten, ist sicherlich ein Mangel der Software. Fraglich ist, ob das deutsche Urheberrecht ausreichen würde, den Vertrieb der Software zu unterbinden. "Das muss ein Gericht entscheiden", so König. (thd)