Studie: Frauenanteil in Chefetagen deutscher Firmen steigt nur langsam

Trotz freiwilliger Quoten sind Frauen in Führungspositionen an deutschen Unternehmen selten. Daran wird sich so schnell auch nichts ändern, sagt eine Studie.

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Studie: Frauenanteil in Chefetagen deutscher Firmen steigt sehr langsam
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Von
  • dpa

Die Zahl der Frauen in den Top-Etagen börsennotierter deutscher Unternehmen steigt – allerdings nur langsam. Im ersten Halbjahr erhöhte sich die Anzahl weiblicher Vorstandsmitglieder bei 160 börsennotierten Firmen von 49 auf 54. Das geht aus einer am Donnerstag veröffentlichten Studie des Prüfungs- und Beratungsunternehmens Ernst & Young (EY) hervor.

Der EY-Studie zufolge waren zur Jahresmitte 7,8 Prozent aller Posten in der Chefetage mit Frauen besetzt. Zum Jahresbeginn lag der Anteil bei 7,2 Prozent, vor einem Jahr bei 6,9 Prozent. Insgesamt stehen etwa 54 Frauen 638 Männern gegenüber.

Dennoch bleibt die Führungsebene der meisten Unternehmen eine Männerdomäne. Nach Angaben von EY seien 71 Prozent der Vorstandsgremien ausschließlich mit Männern besetzt. "Nach wie vor ist der Weg von Frauen in die Führungsspitzen der Unternehmen mühsam und steinig", erklärte EY-Partnerin Ija Ramirez. Daran habe sich trotz freiwilliger Quoten und öffentlicher Debatten wenig geändert.

Den mit Abstand höchsten Frauenanteil in der Chefetage haben weiterhin Deutschlands Börsenschwergewichte mit 13,0 Prozent. Inzwischen haben 21 der 30 Dax-Unternehmen mindestens ein weibliches Vorstandsmitglied. Gegenüber dem Jahresbeginn stagnierte die Zahl der Top-Managerinnen allerdings bei 25.

Deutlich gestiegen ist der Frauenanteil in den MDax-Vorständen von 5,0 auf 6,9 Prozent, die Zahl der Top-Managerinnen kletterte dort von 10 auf 14. Im SDax wurden wie zum Jahresbeginn neun weibliche Vorstandsmitglieder gezählt. Im TecDAX stieg die Zahl der Frauen im obersten Führungsgremium von fünf auf sechs.

Grundlage war eine Untersuchung der Vorstände von Unternehmen, die bis zum 01. Juli 2018 Dax, MDax, SDax oder TecDax notiert waren. Insgesamt waren dies 160 Unternehmen. (olb)