Israelische Soldaten über WM-Apps aus dem Play Store gehackt

Knapp 100 Soldaten der israelischen Armee wurden Opfer von Hackerangriffen, die der Hamas zugeschrieben werden.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 75 Kommentare lesen
Israelische Soldaten über WM-Apps aus dem Play Store gehackt

Soldaten der IDF wurden Opfer gezielter Hackerangriffe.

(Bild: Max Zalevsky / Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Fabian A. Scherschel

Nachdem die israelische Armee am Anfang der Woche die palästinensische Fundamentalisten-Organisation Hamas beschuldigt hatte, ihre Soldaten mit einer trojanisierten WM- und mehreren bösartigen Dating-Apps ausspioniert zu haben, wurden jetzt Details zu den Angriffen bekannt. Insgesamt wurden knapp einhundert Personen im Umfeld des israelischen Militärs infiziert.

Die bösartigen Apps konnten Telefonate und den Ton im Umfeld des Gerätes mitschneiden, unbeobachtet Fotos aufnehmen, die Position des Opfers bestimmen und Kontakt- und Mediadaten ausleiten.

Die Sicherheitsfirma Check Point, welche die Angriffe untersucht hat, geht davon aus, dass es sich um einen Spionageangriff gehandelt hat. Man wollte wohl das israelische Militär ausspionieren. Wie spezifisch die Apps dabei auf Soldaten zielten, gab die Sicherheitsfirma nicht bekannt. Bis vor kurzem war sowohl die WM-App Golden Cup als auch die Dating-Apps noch global in Googles Play Store verfügbar.

Laut der Nachrichtenagentur Reuters hatten sich Hamas-Mitglieder unter falschem Namen in sozialen Netzen bewegt und versucht, israelische Soldaten mit Social-Engineering-Tricks dazu zu bewegen, die Apps zu installieren. Die Opfer hatten sich entweder selbst bei ihren Vorgesetzten gemeldet oder waren durch Forensik-Experten der Israel Defense Forces (IDF) aufgespürt und kontaktiert worden.

Die Trojaner-Apps sollen raffiniert programmiert gewesen sein und waren wohl erst mal nicht so einfach als Fakes zu erkennen. Die WM-App zum Beispiel erfüllte durchaus ihren Zweck und teilte die aktuellen Ergebnisse der WM-Spiele zeitnah mit.

Bei den Angriffen handelt es sich nicht um den ersten Versuch der Hamas, IDF-Soldaten zu hacken. Anfang 2017 hatten sich Hamas-Hacker in sozialen Netzen als attraktive junge Frauen ausgegeben, um israelische Soldaten dazu zu bewegen, Malware auf ihren Geräten zu installieren. (fab)