Planetenweiter Sandsturm auf Mars: Opportunity noch inaktiv, Curiosity arbeitet

Der immense Sandsturm auf dem Mars hat sich ausgeweitet und umspannt inzwischen den ganzen Planeten. Nicht alle Rover trifft das gleichermaßen.

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Planetenweiter Sandsturm auf dem Mars: Opportunity weiter inaktiv, Curiosity arbeitet

Der Mars im Mai und im Juli

(Bild: NASA/JPL-Caltech/MSSS/Planetary Society)

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Auf dem Mars hat sich ein gigantischer Sandsturm weiter vergrößert; die Funktionen von Opportunity bleiben weiterhin abgeschaltet, damit der NASA-Rover den widrigen Bedingungen trotzen kann.

Ende Juni hatte sich der Sturm zu einem "planetenumfassenden Staubereignis" (engl. PEDE) ausgeweitet und ein Ende ist nicht in Sicht. Auch um den Mars-Rover Curiosity ist es inzwischen deutlich dunkler geworden, aber da das Gefährt über eine Radionuklidbatterie verfügt, hat es anders als der solarbetriebene Opportunity weiterhin Energie. Die Forscher nutzen derweil alle Möglichkeiten, um das heftige, aber auf dem Mars nicht ungewöhnliche Wetterphänomen zu untersuchen.

Mitte Juni hatte die NASA bekanntgegeben, dass sie keinen Kontakt mehr zu Opportunity hat, der immerhin seit 2004 auf dem Roten Planeten unterwegs ist. Während man bei der US-Weltraumagentur davon ausging, dass dem Rover ohne genügend Solarenergie der Strom ausgegangen war und er sich weitestgehend abgeschaltet hat, gab es Sorgen, dass er ohne seine Heizung quasi erfrieren würde.

Die Ausbreitung des Sturms in den ersten Wochen

(Bild: NASA/JPL-Caltech/MSSS)

Inzwischen gibt man sich aber zuversichtlich, dass der vom Sandsturm bedeckte Himmel zwar die Tagestemperaturen senkt, aber gleichzeitig wie eine Isolierung wirkt und die nächtliche Abkühlung abmildert. Sobald der Sturm abgeflaut ist, sollte Opportunity wieder aufwachen und sich zurückmelden.

Während Opportunity nun also inaktiv ist, kann Curiosity fleißig Daten über den riesigen Sandsturm sammeln. Bei dem letzten derartigen Ereignis im Jahr 2007 war der Rover noch nicht auf dem Mars. Außerdem hat die NASA derzeit drei Sonden in der Umlaufbahn und hofft auch von denen auf jede Menge Daten. Darüber hinaus hat Europas ESA zwei Sonden am Roten Planeten und auch die indische Raumfahrtbehörde ist vor Ort.

Mars-Rover Opportunity (18 Bilder)

Am Rand des Krater Endeavour
(Bild: NASA/JPL-Caltech/Cornell Univ./Arizona State Univ.)

Sandstürme sind auf dem Mars keine Seltenheit, typischerweise bleiben sie aber lokal begrenzt, erklärt die NASA. Während die dichtere Atmosphäre und die größere Gravitation auf der Erde einer größeren Ausbreitung derartiger Sandstürme im Weg steht, gibt es diese Hindernisse auf dem Mars nicht.

Außerdem gibt es auf dem Roten Planeten auch keine Vegetation, die den Boden festhält und keine Regenfälle, die Material aus der Atmosphäre waschen. Deswegen gibt es alle paar Jahre Sandstürme, die sich über immense Gebiete ausbreiten und wie aktuell sogar den ganzen Planeten umfassen können. Was dahinter steckt, wollen die Wissenschaftler nun erforschen. (mho)