Xiaomi: Aktienkurs fällt nach Börsengang

Eigentlich wollte Xiaomi den größten Börsengang des Jahres hinlegen. Nicht nur hat das nicht geklappt – es lief noch schlechter als zuletzt gedacht.

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(Bild: dpa, Wu Hong)

Lesezeit: 2 Min.

Der Börsengang von Xiaomi ist noch schlechter gelaufen als zuletzt erwartet. Die Aktien des chinesischen Smartphone-Herstellers verloren am Montag zwischenzeitlich fast 6 Prozent und pendelten sich schließlich 1,2 Prozent unter dem Ausgabepreis ein. Der hatte mit 17 Hongkong-Dollar (rund 2,17 US-Dollar) schon am unteren Ende der vorher genannten Preisspanne gelegen. Ursprünglich hatte Xiaomi einen Börsenwert von 100 Milliarden US-Dollar angepeilt. Das Ziel war zuletzt auf 54,3 Milliarden gesenkt worden, berichtet die South China Morning Post.

Der Erlös lag mit rund 5 Milliarden US-Dollar deutlich unter den Erwartungen des Unternehmens, das neben Smartphones auch Fernseher, Laptops, Haushaltsgeräte und andere Elektrogeräte verkauft.
Xiaomi, das rund 70 Prozent seiner Erlöse im Smartphone-Geschäft macht, sieht sich auch zunehmend starker Konkurrenz durch chinesische Hersteller wie Oppo und Vivo ausgesetzt.

Analysten machen nicht nur den inzwischen gedämpften Optimismus für das schlechte Abschneiden verantwortlich, sondern auch unglückliches Timing: Der Börsengang folgte auf eine weitere Eskalation in einem sich abzeichnenden Handelskrieg zwischen den USA und China. Investoren seien deswegen zurückhaltender. Der Hongkonger Hang Seng Index ist in den vergangenen zwölf Monaten um 13 Prozent gefallen.

Die Zeitung aus Hongkong schreibt weiter, dass der Börsengang anfangs als größter des Jahres angekündigt worden war. Dann seien die Ziele aber immer weiter abgesenkt worden. Außerdem habe es Investoren abgeschreckt, dass sich Xiaomi als "Internetkonzern" vermarktet habe, obwohl das Unternehmen als Hardwarehersteller Geld verdient. Selbst bei einem Aktienpreis von 17 Hongkong-Dollar läge das Kurs-Gewinn-Verhältnis von Xiaomi bei 39 (die Börse bewertet Xiaomi also als fast 40 Mal so hoch wie den Unternehmensgewinn) – das ist fast drei Mal so viel wie bei Apple, dem profitabelsten Mobilgerätehersteller überhaupt. (mho)