Der nächste Online-Händler für DVDs gibt auf

Der australische Online-Händler DVDplanet ist das neueste Opfer des ruinösen Wettbewerbs unter DVD-Vertreibern.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Nico Jurran

Wer die Seiten des australischen Online-Händlers DVDplanet besucht, trifft dort nur noch auf eine Mitteilung, wonach der Verkauf von DVD erst einmal eingestellt wird. Als Hauptgrund gibt der Online-Shop die fehlende Profitabilität des Online-Business an.

Firmeninhaber und Manager müssten einsehen, heißt es in dem Statement zur Einstellung des DVD-Handels weiter, dass es nicht reiche, dass ein Geschäft die Kosten decke. Vielmehr müssten Gewinne eingefahren werden, die eine Expansion ermöglichen. Mit dieser Erkenntnis im Hinterkopf sei es bei den derzeit sehr geringen Margen in diesem Gewerbe nicht möglich, profitabel zu sein und zugleich den Service zu bieten, den die Kunden heute verlangen.

DVDplanet folgt dem US-Unternehmen Reel.com, das bereits im vergangenen Jahr seinen Handel mit DVDs einstellte. Zuletzt geriet Express.com, einer der bekanntesten amerikanischen DVD-Händler, ins Trudeln und beantragte Anfang März Schutz vor seinen Gläubigern nach Chapter 11. Zuvor war bereits bekannt geworden, dass Express.com nur noch gegen Vorauskasse von seinen Lieferanten Ware erhält.

Ganz so überraschend kommt auch das Ende von DVDplanet nicht: DVDplanet hatte in den vergangenen Wochen einen Ausverkauf seiner DVD-Titel durchgeführt und zudem angegeben, für einige Wochen keine neuen Bestellungen anzunehmen, um seinen Lagerbestand zu reduzieren.

Den in der Vergangenheit immer wieder geäußerten Gerüchten, auch DVDplanet sei pleite, tritt die Firma mit einem "Financial Statement" jedoch energisch entgegen. Darin heißt es unter anderem, dass keine offenen Zahlungsverpflichtungen vorlägen und alle Mitarbeiter vollen Lohn erhalten haben. Man habe sogar noch Geld auf der Bank und DVDs im Wert von 10.000 Dollar auf Lager. DVDplanet schließt sogar nicht generell aus, den Verkauf von DVDs wieder aufzunehmen – geht aber nicht davon aus, dass dies in den nächsten sechs Monaten geschehen wird. Da sich das Internet aber so schnell verändere, werde man ein Auge auf den Markt haben. (nij/c't) / (jk)