Russischer Raumfrachter erreicht ISS in weniger als vier Stunden

Bislang konnte Roskosmos die Flugzeit zur ISS auf sechs Stunden drücken, nun gelang es in weniger als vier. Davon sollen bald Astronauten profitieren.

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Russischer Raumfrachter erreicht erstmals auf noch kürzer Flugbahn die ISS

(Bild: Roskosmos)

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Ein russischer Weltraumfrachter hat erstmals auf einer nochmals verkürzten Flugbahn von gut dreieinhalb Stunden Nachschub zur Internationalen Raumstation ISS gebracht. Die Transport-Kapsel Progress MS-09 dockte am Dienstagmorgen um 3:31 Uhr MESZ an der ISS an, nachdem sie am Montagabend um 23.51 Uhr MESZ mit einer Sojus-Trägerrakete vom russischen Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan gestartet war. An Bord hat sie 2,5 Tonnen Nachschub für den deutschen Astronauten Alexander Gerst und seine Kollegen: Treibstoff und Nahrung, Ausrüstung für Experimente und Geräte zur Instandhaltung der Station.

Die russische Weltraumagentur Roskosmos will nun noch einen unbemannten Test mit der verkürzten Flugroute unternehmen, bevor sie auf bemannten Missionen zur ISS geflogen werden soll. Die russischen Ingenieure hatten die Flugzeit zuletzt auf unter sechs Stunden gekürzt, dazu müssen aber alle Voraussetzungen stimmen – unter anderem muss die Kapsel auf die Sekunde genau gestartet werden, damit sie bei vier Erdumkreisungen die Raumstation einholen kann. Zuletzt klappte das im Herbst 2017.

Auch wenn die Bedingungen gerade nicht so ideal sind, können Astronauten zur ISS gebracht werden, sind dann aber unter Umständen deutlich länger unterwegs. Alexander Gerst und seine Astronautenkollegen mussten auf ihrem Flug zwei Tage und 34 Erdumrundungen in ihrer Raumkapsel ausharren. Die ISS hatte zuvor ihre Position korrigiert, damit die abreisenden Astronauten bei Tageslicht auf der Erde ankommen können. Auf der neuen Route sollen unter günstigen Umständen bald zwei Orbits ausreichen, um den Außenposten der Menschheit zu erreichen.

Alexander Gerst zum zweiten Mal auf der ISS (20 Bilder)

Gerst und seine beiden Kollegen zurück auf der Erde
(Bild: NASA/Bill Ingalls)

(mit Material der dpa) / (mho)