Streamen, 4K, Reisen: Hier investieren Nutzer Zeit und Geld

Videos werden vor allem auf Smartphones jüngerer Nutzer gestreamt. Dies und weitere Erkenntnisse ergaben eine Umfrage der gfu.

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Streamen, 4K, Reisen: Hier investieren Nutzer Zeit und Geld.
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Eine Erhebung der Gesellschaft für Unterhaltungselektronik (gfu) brachte es an den Tag: Videos werden heute hauptsächlich auf kleinen Mobilgeräten statt auf großen TV-Displays gestreamt. Wie gfu-Chef Hans-Joachim Kamp vor der Ende August anstehenden IFA in Berlin berichtete, ist der Einsatz der Fernsehgeräte allerdings stark altersabhängig. So nutzen ältere Zuschauer über 60 weiterhin hauptsächlich das TV-Display zum Fernsehgucken, aber auch die intelligenten Funktionen der Geräte: Smarte Funktionen werden laut einer gfu-Umfrage von 61 Prozent der Zuschauer regelmäßig genutzt. 25 Prozent verzichten demnach komplett auf die angebotenen Apps und Möglichkeiten wie Streaming oder Sprachsteuerung.

gfu-Aufsichtsratsvorsitzende Hans-Joachim Kamp muss sich beim IFA-Mediabriefing den Fragen der Moderatorin Judith Rakers stellen.

(Bild: Ulrike Kuhlmann )

Hauptanwendungsgebiet für große Fernsehschirme sind nach Angaben des Aufsichtsratsvorsitzender der gfu Videodienste, mit denen die Zuschauer selbst über Programm und Zeitpunkt der "ausgestrahlten" Sendungen respektive Filme bestimmen können. Hier schoben sich in diesem Jahr erstmals Video-on-Demand-Dienste wie Netflix und Amazon Prime in der Gunst vor die Mediatheken: 63 Prozent der Zuschauer nutzen regelmäßig VoD-Dienste gegenüber 52 Prozent, die bevorzugt die Mediatheken der Fernsehsender aufrufen.

Einer der Gründe ist Binge-Watching: Viele Serien nacheinander zu schauen, wird gerade von jüngeren Zuschauern stark nachgefragt und das ist mit Mediatheken deutlich umständlicher als etwa bei Netflix. Unter den einzelnen Diensten ist hierzulande Amazon Prime Platzhirsch mit einem Anteil von 74 Prozent vor Netflix (58 Prozent), Google Play (27 Prozent) und Maxdome (15 Prozent) liegen weit abgeschlagen dahinter – im vergangenen Jahr rangierten Netflix, Google Play und Maxdome noch fast gleich auf.

Während es sich inzwischen herumgesprochen hat, was mit den Begriffen Smart-TV und Sprachassistenten gemeint ist, verbinden nur die wenigsten Befragten etwas mit "IoT" und "5G ". Hier muss die Industrie laut Kamp noch einige Aufklärungsarbeit leisten. Was die Befragten allerdings trotzdem bewegt: 65 Prozent sorgen sich um die Datensicherheit und die unerwünschte Weitergabe der Daten, die mit IoT-Geräten einhergehen könnte. Vorteile wie Energieeinsparung und Sicherheit im trauten Heim versprechen sich nur rund 36 Prozent aller Befragten von IoT-Geräten.

UHD beziehungsweise 4K scheint für Nutzer weitgehend erklärt, steht doch bereits in jedem fünften Haushalt ein ultrahochauflösender Fernseher. Bei über der Hälfte der aktuell gekauften TVs handelt es sich um ein 4K-Gerät – was eher wenig erscheint wenn man bedenkt, dass inzwischen fast alle TVs ab 40-Zoll-Diagonale die ultrahohe Auflösung nutzen. Außerdem gaben 61 Prozent der Befragten an, dass die 4K-Auflösung ein wesentliches Auswahlkriterium beim TV-Kauf war. Dennoch ist die Anzahl der verkauften TVs insgesamt rückläufig. Und die Fußball-WM hat den Umsatz in diesem Jahr auch nicht wie erwartet befördern können.

Nach ihren Investitionsplänen für die kommenden zwei Jahre befragt gaben 22 Prozent der Befragten an, ihr Geld für Reisen ausgeben zu wollen. Auch der Automobilbereich darf sich über geplante Investitionen freuen, immerhin 11 Prozent wollen Geld für Fernseher und Heimkino-Geräte ausgeben. Genauso viele sehen ihr Heil in Küchen und Kochequipment – und dass, obwohl die goldenen Zeiten der TV-Kochshows abgelaufen ist. (uk)