QAnon: Apple wirft Verschwörungstheorie-App raus

Die 1-Dollar-App verbreitete Nachrichten zu unter Trump-Anhängern beliebten Verschwörungstheorien und erfreute sich bis zum Rauswurf hoher Nachfrage.

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QAnon: Apple wirft Verschwörungstheorie-App raus

Die QDrops-App gehörte bis zum Rauswurf zu den meistverkauften Apps in Apples US-App-Store.

(Bild: Screenshot Twitter-Account des QDrops-Anbieters)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Leo Becker

Apple hat "QDrops" aus dem App Store entfernt. Die für 99 Cent angebotene App verbreitete Mitteilungen rund um die unter der Bezeichnung "QAnon" geführte, unter Trump-Anhängern zunehmend populäre Verschwörungstheorie, laut der US-Präsident Donald Trump mit einer geheimen Polizeitruppe gegen den sogenannten Deep State – mächtige Elemente innerhalb der US-Regierung, die wichtige Entscheidungen treffen können und gegen Trump arbeiten – vorgeht.

Die App wurde auf eine Anfrage von NBC News hin durch Apple entfernt. Der App Store habe sich schon immer dafür eingesetzt, dass "alle Standpunkte vertreten sind” solange die Apps sich ”respektvoll gegenüber abweichenden Meinungen verhalten", teilte eine Sprecherin des Konzerns gegenüber dem US-Nachrichtensender mit – man werfe sofort alle Apps raus, die gegen die Apple-Richtlinien oder gesetzliche Vorgaben verstoßen.

Gegen welche Regel QDrops nach Apples Ansicht genau verstoßen hat, teilte der iPhone-Hersteller nicht mit. Die App ist derzeit weiterhin in Googles Play Store zu finden.

Manche Anhänger der Verschwörungstheorie sind inzwischen mit Aktionen in öffentliche Erscheinung getreten, im Juni blockierte ein bewaffneter Mann den Hoover Dam und forderte die Veröffentlichung von Dokumenten über den angeblichen Deep State.

QDrops, das zwischenzeitlich auch weit oben in den Top-Charts der meistverkauften Apps im US-App Store auftauchte und die Kategorie Entertainment anführte, ist nach Eigenbeschreibung eine App "von Patrioten für Patrioten". Der Anbieter der App teilte auf Twitter mit, man arbeite mit Apple daran, "alle Bedenken auszuräumen", um wieder in den App Store zurückkehren zu können.

Apple-Manager betonten in den vergangenen Monaten, jede große Plattform müsse eine Grenze für bestimmte Inhalte ziehen. So wichtig die Redefreiheit insgesamt auch sei, “Hassrede und White Supremacy fallen für uns nicht darunter”, erklärte etwa Apples Content- und Dienste-Chef im März. Inhalte, die unter die Redefreiheit fallen, seien aber zulässig – so ist etwa die die Video-App "NRA TV" der US-Waffenlobby weiterhin im App Store zu finden. (lbe)