Mitnahme von Festnetznummer: Bundesnetzagentur untersagt Freikom zu hohe Gebühr

Statt 39,95 Euro darf Provider Freikom nur 9,61 Euro für die Mitnahme einer Festnetznummer verlangen, entscheidet die Bundesnetzagentur.

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(Bild: dpa, Marc Müller/Symbolbild)

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39,90 Euro wollte der Provider Freikom für Mitnahme einer Ortsnetzrufnummer haben – die Bundesnetzagentur hat dieses Entgelt auf eine Verbraucherbeschwerde hin untersagt. Stattdessen setzte die Regulierungsbehörde ein Netto-Entgelt von 9,61 fest, deutlich unter der marktüblichen Höchstgrenze von 29,95 Euro. Es stehe dem Unternehmen aus Schleswig-Holstein frei, auch einen niedrigeren Preis zu verlangen oder die Leistung kostenlos zu erbringen.

Verbrauchern dürften nur die Kosten in Rechnung gestellt werden, die einmalig beim Wechsel entstehen, erklärte die Bundesnetzagentur. Freikom hab aber keine höheren Kosten nachweisen können. Der Entscheid wirkt zwar nur unmittelbar gegen diesen Provider – dennoch spricht die Regulierungsbehörde von einer "Signalwirkung“ für die Überprüfung anderer Portierungsentgelte bei Festnetznummern.

Ob das Signal in der Branche gehört wird, bleibt abzuwarten. Die Bundesnetzagentur erklärte jedenfalls gegenüber heise online, Anbieter unter die Lupe nehmen zu wollen, die Entgelte oberhalb der 9,61 Euro verlangen, die die Behörde nun als europäischen Vergleichswert ermittelt hat.

Beim Mobilfunk gibt es seit 2004 eine Obergrenze für Portierungsgebühren von 29,95 Euro. Beim Festnetz wurde hingegen bislang keine Deckelung festgelegt. "An die Grenze von 29,95 Euro als Obergrenze für ein Portierungsentgelt haben sich bislang die Anbieter aus dem Mobilfunk und dem Festnetz weitestgehend gehalten", hieß es auf die Frage von heise online, warum bisher noch keine branchenweite Grenze beim Festnetz gesetzt wurde.

[UPDATE, 18.07.2018, 16:10]

Stellungnahme der Bundesnetzagentur ergänzt. (axk)