Micron Technology doch im Minus

Der größte US-Speicherchiphersteller Micron ist in die Verlustzone gerutscht: Die Chipsparte blieb profitabel, doch das PC-Business sorgte für ein Minus.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 3 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Der größte US-Speicherchiphersteller Micron ist im zweiten Geschäftsquartal 2001 leicht in die Verlustzone gerutscht. Zwar blieb die Chipsparte trotz des Umsatzrückgangs um etwa ein Drittel im Vergleich zum vorangegangenen Quartal auf 1,051 Milliarden US-Dollar knapp profitabel, doch rissen Verluste von 4,1 Millionen US-Dollar aus dem nur 14,5 Millionen US-Dollar umsetzenden Web-Hosting-Bereich das Unternehmen in die Miesen. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres machte Micron ein Plus von 168,8 Millionen US-Dollar.

Das Unternehmen hatte die Bekanntgabe der Quartalsergebnisse verzögert, weil man die Tochterfirma MicronPC abspaltete. Dieser Bereich sorgte im abgelaufenen Quartal für 28,8 Millionen US-Dollar Verluste, zu dem man noch mit 55,4 Millionen US-Dollar weiteren Verlusten durch die Ausgliederung rechnet. Insgesamt sorgten das noch defizitäre Web-Hosting und die PC-Sparte für ein Minus von 88,3 Millionen US-Dollar.

Den Ertragsrückgang im Chipsektor führt Micron vor allem auf die stark gefallenen Speicherpreise zurück. Dieser Rückgang habe im Berichtszeitraum rund 50 Prozent betragen, konnte durch Steigerung der verkauften "Megabits" um etwa 33 Prozent aber teilweise aufgefangen werden.

Nach Informationen von Branchenkennern ist der Lagerbestand an DRAM-Chips bei den großen Herstellern Mircon und Hyundai in den letzten Wochen drastisch gesunken. Dieser Effekt ist bereits seit Jahren bekannt – kurz vor Bekanntgabe der Quartalsergebnisse räumen die Chipgiganten ihre Läger. Doch auch die PC-Hersteller hätten ihre Lagerbestände deutlich senken können. Beides zusammengenommen soll angeblich für die aktuelle Tendenz zu etwas höheren Speicherchippreisen verantwortlich sein. (ciw)