Spieleplattform Steam: 90.000 VAC-Bans in zwei Tagen

Cheater mag niemand – auch Valve nicht. Über die Anti-Cheat-Software VAC wurden nun zehntausende Steam-Nutzer blockiert.

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Spielen am Computer
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Valve hat am Mittwoch und Donnerstag insgesamt rund 90.000 Steam-Accounts über die Anti-Cheat-Software Valve Anti-Cheat (VAC) gebannt. Die betroffenen Nutzer können das Spiel, in dem sie gebannt wurden, nicht mehr im geschützten Mehrspieler-Modus spielen.

SteamDB listet für Mittwoch 28.465 und für Donnerstag 61.465 Bannungen auf. Das ist deutlich mehr als sonst. Bisher lag die Anzahl täglicher Banns durch VAC bei etwa 1300. Da SteamDB nicht jedes Profil überprüft, könnte die Zahl der betroffenen Steam-Konten noch deutlich höher ausfallen. Ob Valve die gestartete Großoffensive gegen Cheater fortsetzen wird, ist derzeit noch ungewiss. Bisher liegen noch keine Zahlen von Freitag vor. Möglicherweise wurde auch nur ein spezieller Cheat neu in das VAC-System aufgenommen, was kurzfristig zum Bann der großen Anzahl von Accounts geführt hat. Die Bans könnten auch mit dem Summer Sale zu tun haben, in dem einige der VAC-geschützten Spiele sehr günstig zu haben waren.

VAC erkennt verschiedene Cheats automatisch, darunter auch Schummelsoftware, für die einige Hundert Euro zu zahlen sind. Das System überwacht eine Vielzahl an Spielen wie Counter-Strike: Global Offensive, Dota 2, die Call-of-Duty-Serie und Ark: Survival Evolved. Valve will bei der Erkennung auch verstärkt auf Künstliche Intelligenz setzen.

Die per VAC gebannten Spiele können zwar weiter solo gespielt werden, auf die geschützten Mehrspieler-Server können die Betroffenen allerdings nicht mehr gehen. Ein VAC-Ban betrifft grundsätzlich nur das Spiel, in dem der Spieler gecheatet hat. In manchen Fällen sind aber auch andere Titel betroffen. Wer etwa in Team Fortress 2 beim Schummeln erwischt wird, wird auch von CS: Source VAC-gebannt. Teilweise bieten Spiele auch ungeschützte Server an, über die trotz VAC-Ban weiter gespielt werden kann.

Update v. 23.07.2018, 10:30 Uhr: In einer früheren Version des Artikels hieß es, dass 90.000 Steam-Accounts komplett gesperrt wurden und gar nicht mehr zugänglich waren. Die VAC-Bans betreffen allerdings nur einzelne Spiele. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen. (olb)