Saturn-Sonde Cassini: Infrarotaufnahmen zeigen die Oberfläche von Titan

Zwar ist Cassini bereits zerstört, aber die gesammelten Daten liefern immer noch Neues: Zuletzt beeindruckende Aufnahmen des Titan.

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Saturn-Sonde Cassini: Infrarotaufnahmen zeigen die Oberfläche von Titan

Das Saturnmond Titan – dank Infrarot ohne störende Atmosphäre

(Bild: NASA/JPL-Caltech/Stéphane Le Mouélic, University of Nantes, Virginia Pasek, University of Arizona)

Lesezeit: 2 Min.

Auch Monate nach ihrem Ende sorgt die NASA-Sonde Cassini für Staunen – mit bislang einmaligen Aufnahmen des Saturnmonds Titan. Die mit dem Visual and Infrared Mapping Spectrometer (VIMS) gemachten Bilder ermöglichen einen Blick unter den Nebel, der den ganzen Mond umspannt. Der streut Licht im sichtbaren Spektrum, lässt aber bestimmte infrarote Wellenlängen durch. Die nun veröffentlichten, bislang detailliertesten Aufnahmen der Oberfläche werden wohl auf lange Zeit nicht übertroffen werden, denn gegenwärtig ist keine Mission zu dem Ringplaneten über das Planungsstadium hinaus.

Der Titan im sichtbaren Licht

(Bild: NASA/JPL/Space Science Institute)

Die nun veröffentlichten Aufnahmen wurden in mühevoller Kleinarbeit aus den Bildern zusammengesetzt, die Cassini in drei infraroten Wellenlängen von dem Mond gemacht hat. Die wurden durch rot, grün und blau ersetzt, um ein für uns erkennbares Bild zu erzeugen. Die Aufnahmen zeigen also keine Echtfarben. Sichtbar werden aber komplexe Oberflächenstrukturen, darunter etwa große Dünenfelder am Äquator des Monds. Damit sei auch der Weg bereitet für künftige Analysen mit genaueren Infrarot-Messgeräten, schreiben die Wissenschaftler. Mit einer höheren Auflösung könnten sie Formen und Strukturen abbilden, die jetzt nicht sichtbar seien.

Cassini war am 15. September in den Saturn gestürzt und zerstört worden. Der Sonde war nach 13 Jahren in dem System der Treibstoff ausgegangen und die NASA wollte nicht riskieren, dass eine manövrierunfähige Sonde auf einen der Saturnmonde stürzt und dabei schlimmstenfalls eine Umwelt kontaminiert, die die Entstehung von Leben ermöglichen könnte. Vor ihrem Ende hatte die Sonde noch besonders gewagte Manöver durchgeführt und war dem Saturn und seinen Ringen dabei so nahe gekommen wie nie zuvor.

Cassini: Letzte Aufnahmen am Saturn (18 Bilder)

Saturns Atmosphäre und die Ringe
(Bild: NASA/JPL-Caltech/Space Science Institute)

(mho)