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Was war. Was wird.

In dieser Woche dreht sich die Wochenschau um Fragen, die sich mit Logik allein nicht beantworten lassen: Was ist ein unnötiger Reboot, und was hat "Hacking at Large" mit Hal Faber zu tun?

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Lesezeit: 9 Min.
Von
  • Hal Faber
  • ** Beginnen wir den Rückblick auf die Woche mit ihrem trostlosen Ende: Lara Croft, der Film, ist in den USA gestartet und sammelt Verrisse, so weit das Web reicht, also von der Ost- bis zur Westküste. Der Film um die von Frauen nicht sonderlich geliebte britische Aristokratin mit den Maßen 1280*1024*32 wird es nicht zum Sommerhit schaffen, und wenn es noch so regnet. Für die Verschwörungstheoretiker unter uns ist die Sache sowieso klar: Die Illuminaten, die im Film das "Dreieck des Lichts" nicht nur auf den Dollar-Scheinen suchen, haben das Drehbuch modifiziert, um ihre Weltherrschaft zu vertuschen. Der Rest der Welt wird sich wundern, warum ein Dutzend Drehbuchautoren aus einem dürftigen Game-Plot keine annehmbar spannende Geschichte zimmern konnten. Doch die nächste Lara kommt bestimmt: aus Las Vegas erreicht uns die Kunde, dass die Eiskunstläuferin Tonya Harding nach einer Busenvergrößerung auf Croft-Size eine Eisrevue plant, in der sie nach Motiven aus Tomb Raider barbusig ihre Rittberger schlägt. Wer diese seltsame Sportart nicht verfolgt: Tonya Harding fiel vor vielen Jahren dadurch auf, dass sie ihre Rivalin Nancy Kerrigan in Lara Croft-Manier von einem Helfer kampfuntauglich schlagen ließ.
  • ** Doch welch tiefere Bewandtnis hat es, dass ausgerechnet am ehrwürdigen Bloomsday über die Mona Lisa des neuen Jahrtausends, die Tochter von Lord Croft, berichtet wird? Literarische Ambitionen wird man der Dauer-Rennerin nicht nachsagen können. Vielleicht hat es damit zu tun, dass Laras treuer Diener mit dem Papa im Falklandkrieg kämpfte und dabei Joyce las – wenn man der Comic-Fassung glauben darf. Doch in ihr fummelt Lara auch auf einem Powerbook von Apple an einer Art DOS-Prompt herum. Freilich ist Apple gegen diese Adaption von "Think Different" nicht vorgegangen, ganz anders als bei der Church of Satan.
Road to Finnegans Wake Outlex Raider
  • ** Nun gibt es nicht nur die Tomb Raider, die unter Tage wühlen, sondern die Kultur-Raider, die das öffentlich im großen Stil schaffen. Die Disney-Maschine ist darin besonders versiert, die Mythen und Erzählungen auszubeuten. Doch auch bei Disney läuft es nicht mehr rund. Rund 3000 Mitarbeiter mussten in der vergangenen Woche gehen, rund 1000 von der Software-Entwicklung und unter ihnen das Team des Dynabook-Erfinders Alan Kay, das an der Entwicklung des quelloffenen Squeak arbeitet, diesem Smalltalk-Abkömmlung, der die programmierende Fantasie der Kinder fördern soll. Sind so kleine Hände! Müssen sie jetzt für immer auf den Swiki-Wiki-Server warten, der die Projekte zusammenbossert? Wie kann die Kindheit gerettet werden? Fragen über Fragen, die nicht nur Software-Pioniere wie Kay beschäftigen.
nachvollziehbaren Begründung mit Internet auszustatten den Produktivitätsgewinn mit Windows 2000 Casual Friday auch in der Software üblich wird Was wird Supercomputer-Konferenz Cplant Transhumanisten auf der TransVision Was War in der vergangenen Woche Themen wie "Closing the Gap" Hal Faber