Tschüss, Kuri: Bosch-Startup Mayfield Robotics stellt Betrieb ein

Der knuffige Kuri hat vorerst ausgekullert. Bosch zieht sich zurück, Mayfield Robotics sucht nach neuen Partnern – Vorbesteller sollen ihr Geld zurückbekommen.

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Tschüss, Kuri: Bosch-Startup Mayfield Robotics stellt Betrieb ein

Die Mütze gehört nicht zum Kuri-Lieferumfang, sondern einem heise-Redakteur.

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Das US-Startup Mayfield Robotics, das mit dem niedlichen Haushaltsroboter Kuri international für Aufsehen gesorgt hat, lässt den Betrieb vorübergehend ruhen. Die Fertigung des kleinen Roboters wird eingestellt. Bereits fertige Kuris sollen aber nicht ausgeliefert werden, erklärte Mayfield Robotics am Mittwoch auf seiner Website. Kunden, die schon einen Roboter vorbestellt und bezahlt haben, sollen ihr Geld zurückerhalten.

Mayfair-Mitgründerin und CTO Kaijen Hsiao (Bild) twitterte angesichts der trüben Aussichten ein gebrochenes Herz.

(Bild: Daniel AJ Sokolov)

Hintergrund ist der Rückzug von Bosch. Mayfield Robotics war 2015 gegründet worden und konnte Kuri als Teil von Boschs Startup-Plattform entwickeln. Während andere Startups auf der Plattform üblicherweise in das Unternehmen integriert werden, sei für Mayfield Robotics kein Platz bei Bosch gefunden worden, hieß es weiter. Mayfield und Bosch wollen nun in den nächsten Wochen ausloten, ob und wie es weitergehen kann. Dafür werden auch Gespräche mit möglichen neuen Partnern geführt.

Roboter Kuri von Boschs Start-up Mayfield Robotics (8 Bilder)

Roboterevolution: Die Kuri-Entwickler von Mayfield Robotics...

Bosch überprüfe seine Engagements bei Startups regelmäßig, erklärte eine Sprecherin gegenüber heise online. Dabei werde das jeweilige Marktumfeld und dessen Entwicklung einbezogen. Bosch halte Social Robots zwar für einen Trend, doch sei der Markt noch in einer sehr frühen Entwicklungsphase. Zudem gebe es bei einem Haushaltsroboter wie Kuri wenig Überschneidungen mit den anderen Robotik-Aktivitäten des Konzerns. Daher sei nun die unternehmerische Entscheidung gefallen, mit Mayfield Robotics nicht gemeinsam weiterzumachen.

Der knuffige Kuri war auf der CES im Januar 2017 vorgestellt worden. Mit seinen süßen Kulleraugen konnte der kleine Roboter schnell die Herzen nicht nur der Technikwelt für sich gewinnen. Kuri sollte kein schnödes Haushaltsgerät wie ein Staubsaugerroboter sein, sondern als Familienmitglied wahrgenommen werden. Viel mehr als süß sein konnte der kleine Kuri da aber noch nicht: Er reagiert auf Menschen und lässt sich als mobiles Soundsystem gebrauchen. Dieser eingeschränkte Nutzwert dürfte auch in Boschs unternehmerische Entscheidung eingeflossen sein.

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(vbr)