macOS High Sierra loggt erstmals App-Nutzung

In macOS 10.13 steckt ein "Schatz an Informationen" über die Nutzung des Betriebssystems mitsamt einzelner Programme, frohlocken Forensiker.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 104 Kommentare lesen
macOS High Sierra

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Leo Becker

Apple hat mit macOS 10.13 High Sierra einen neuen Analysedienst eingeführt, der die Verwendung von Programmen -- unabhängig von den bislang schon gängigen Absturzberichten -- im Detail aufzeichnet und diese Daten über einen Zeitraum von rund einem Monat vorhält, wie die Sicherheitsfirma Crowdstrike unter dem Titel "Ich weiß, was du letzten Monat gemacht hast" berichtet.

Bei einer forensischen Auswertung des Betriebssystems standen bislang -- wenn überhaupt -- nur wenige Artefakte zur Analyse der vom Nutzer verwendeten Software zur Verfügung, betonen die Sicherheitsforscher. Mit dem von Apple neu eingeführten CoreAnalytics-Dienst lasse sich nun erstmals im Detail analysieren, wie ein Mac an jedem Tag genutzt, welche Programme dabei ausgeführt wurden und wie lange diese aktiv oder im Hintergrund im Einsatz waren, erklären die Sicherheitsforscher.

Die Daten geben unter anderem Einblick, wie häufig ein Programm geöffnet wurde, wie oft der Nutzer es in den Vordergrund gebracht hat und wie lange es dort lief, die Informationen lassen sich nach Tag spezifisch analysieren. Ein Verlauf der über einen Monat hinweg verwendeten Software könne etwa bei internen Ermittlungen und der Untersuchung von Vorfällen nützliche Dienste leisten, schreibt die Firma.

Zur leichteren Analyse des in den Diagenoseberichten und in der Datenbank des Systemprozesses analyticsd gespeicherten "Schatzes an Informationen" haben die Forscher ein Python-Script veröffentlicht, das die Daten in JSON oder CSV ausgibt.

In den Einstellungen legen Nutzer fest, ob sie Diagnosedaten an den Hersteller schicken wollen.

Ob die lokal gesammelten App-Nutzungsdaten auch an Apple übermittelt werden, bleibt unklar. Mac-Nutzer haben die Option, einer Übermittlung von Diagnose- und Nutzungsdaten an den Hersteller (sowie an App-Entwickler) zuzustimmen – oder dies abzulehnen.

Bislang enthielten diese Diagnosedaten hauptsächlich Absturzberichte und spezifische Nutzungsdaten – etwa zur Emoji-Verwendung und langsamen Webseiten – die der Hersteller sammelt.

Mit iOS 12 führt Apple im Herbst die Funktion "Bildschirmzeit" ein, die dem Nutzer im Detail zeigt, mit welchen Apps er wie viel Zeit verbringt -- möglicherweise ist die Aufzeichnung der App-Nutzung die Vorbereitung auf eine ähnliche Funktion. Für macOS 10.14 wurde dies bislang aber nicht angekündigt. (lbe)