The Banner Saga 3 angespielt: Das Ende der Wikinger-Odyssee

The Banner Saga 3 setzt auf den bewährten Mix aus Rundentaktik und Visual Novel. Auch ohne große Neuerungen ist es ein Déjà-vu der besonderen Art.

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The Banner Saga 3 angespielt: Das Ende der Wikinger-Odyssee

(Bild: Stoic Games)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Andreas Müller
Inhaltsverzeichnis

The Banner Saga 3 tritt in große Fußstapfen. Vor rund vier Jahren überraschte das kleine Indie-Studio Stoic im ersten Teil mit einem prächtigen Fantasy-Mix aus Zeichentrickgrafik, beinharter Rundentaktik und folgenschwerer Entscheidungsfreiheit. Der dritte Teil bietet all das, was die Vorgänger schon auszeichnete. Obwohl der Reiz des Neuen inzwischen fehlt, ist es ein Déjà-vu der besonderen Art.

Nun soll alles zu einem Ende kommen. Der Clan aus Fantasy-Wikingern, den die Spieler seit dem ersten Teil verfolgten, bereitet sich auf die letzte große Schlacht vor. Wie schon in den Vorgängern wird die Geschichte aus mehreren Perspektiven erzählt. Während auf der einen Seite eine Magierin und die riesenhaften Varl auf geheimer Mission sind, muss der Clan einen Dämonenangriff zurückschlagen und sich mit einem widerspenstigen Gefangenen herumärgern. Da vorhergehende Entscheidungen die Handlung nachhaltig beeinflussen, dürfte für viele Spieler die Ausgangslage etwas anders sein.

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Neben den Kämpfen muss der Spieler zahlreiche Dialoge führen und erneut schwere Entscheidungen treffen. Was aber in anderen Spielen manchmal zu einer lästigen Pflichtaufgabe wird, bildet hier einen Höhepunkt des Spiels: In einer zeichentrickähnlichen Grafik, die an die Filme von Ralph Bakshi oder Don Bluth erinnert, erleben die Spieler auch diesmal eine spannende Story in einem ungewöhnlichen Fantasy-Szenario.

Wer aber wie und wo angekommen ist und was er oder sie da eigentlich macht, wird nicht erklärt. Neueinsteiger werden sich bei den zahlreichen Figuren kaum zurechtfinden. Die Fans der ersten Stunden juckt das kaum.

Selbst die größten Fans werden sich aber in die variantenreichen Rundenkämpfe wieder hineinarbeiten müssen. Das Personal ist seit dem ersten Teil enorm angewachsen und bietet zahlreiche Kampfoptionen: Die Varl sind widerstandsfähig, Pferdemenschen können den Gegner niedertrampeln und die Wikinger sind mit mehreren Waffenarten und Magie flexibel einsetzbar. Jede Figur besitzt spezielle Fähigkeiten, die bei einem Levelaufstieg noch erweitert werden können. Dadurch entsteht ein vielfältiges Rundenschach, bei dem die Spieler alle Tricks kennen müssen, um zu gewinnen.

Banner Saga 3 (5 Bilder)

An den spannenden Rundenkämpfen hat sich wenig geändert. Zug um Zug muss der Spieler die zahlreichen Fähigkeiten richtig einsetzen, um zu gewinnen. (Bild: Versus Evil)

Daneben gibt es auch einen kleinen Management-Part. Da die Größe des Clans zu- und abnimmt, muss der Spieler für genug Vorräte sorgen und auf Märkten Ausrüstungsgegenstände für die Kämpfe einkaufen. Komplex ist das nicht und wird auf Dauer eher zu einer ermüdenden Pflichtaufgabe.

The Banner Saga 3 ist der würdige Abschluss einer besonderen Spielereihe. Die Grafik ist ein echter Hingucker, die Story spannend und die Kämpfe eine Herausforderung – was will man als Fan mehr?

Ganz anders sieht der Fall bei Spielern aus, die das erste Mal in das originelle Spielprinzip hineinschnuppern wollen. Entwickler Stoic liefert zwar am Anfang eine kurze Zusammenfassung, aber lässt ansonsten Neueinsteiger im Stich. Da empfiehlt es sich die gleichzeitig für Konsolen erscheinende The Banner Saga Trilogy zu schnappen. Lohnend ist es auf jeden Fall. Versprochen.

The Banner Saga 3 ist am 26. Juli für Windows, PS4, Xbox One und Nintendo Switch erschienen und kostet 25 Euro. The Banner Saga Trilogy erscheint am gleichen Tag für PS4 und Xbox One und kostet ca. 40 Euro. USK ab 12. Für unser Angespielt haben wir ein paar Stunden mit der Windows-Version von The Banner Saga 3 gespielt. (dahe)