SAP muss Bilanz korrigieren

Die Aktie von SAP ist am Montag mit Abschlägen in den Handel gestartet, weil das Unternehmen seine Quartalszahlen revidieren musste. Der Grund: Verluste bei der US-Beteiligung Commerce One. Die Papiere des Software-Hauses gingen am frühen Vormittag zeitweilig um 1,15 Prozent auf 154,20 Euro zurück.

SAP habe sich zwar mit der Korrektur ein "Armutszeugnis" ausgestellt, sagte Christian Thormann, Analyst bei der Conrad Hinrich Donner Bank; allerdings betreffe die revidierte Bilanz das operative Ergebnis nicht und tangiere auch nicht die geplanten Rentabilitäts- und Margenverbesserungen. Das erkläre wohl, warum die Kursabschläge nur moderat ausfielen, ergänzte er. Darüber hinaus sei der Gesamtmarkt schwach. Er bewertete die Beteiligung an dem US- amerikanischen Anbieter von Software für den Handel im Internet als gut – zum Beispiel weil man gemeinsam neue Produkte rund um die Internetplattform mySAP.com anbieten wolle.

SAP müsse sein Finanzergebnis, damit auch das Vorsteuerergebnis und das Ergebnis je Aktie (EPS) des ersten und zweiten Quartals des Geschäftsjahres um zusammen 90 Millionen Euro nach unten revidieren. Das hatte die Frankfurter Allgemeine Zeitung am Wochenende berichtet und sich auf einen Unternehmenssprecher berufen. SAP müsse die Verluste des US-Unternehmens Commerce One entsprechend seiner Beteiligung, die erst im Juni auf 20 Prozent aufgestockt worden war, im eigenen Finanzergebnis rückwirkend berücksichtigen.

Commerce One hatte – wie SAP – am Donnerstag seine Bilanz für das zweite Quartal vorgelegt und einen Nettoverlust von 9,02 US-Dollar pro Aktie ausgewiesen. Im gleichen Quartal des Vorjahres war das Minus mit 0,28 US-Dollar je Aktie vergleichsweise moderat ausgefallen. Vor Steuern, Abschreibungen und außerordentlichen Posten stieg der Verlust auf 70,2 Millionen US-Dollar (31 Cent je Aktie) nach 16,2 Millionen US-Dollar (10 Cent je Aktie) im Vorjahr. (dpa) / (jk)