Vor US-Zwischenwahlen: Russische Hacker nehmen Demokratin ins Visier

Staatliche russische Hacker haben einem Bericht zufolge schon Ziele für die Zwischenwahl ins Visier genommen. Es traf auch eine demokratische Senatorin.

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Cyberkriminalität

(Bild: dpa, Ralf Hirschberger/Free-Photos)

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Die demokratische US-Senatorin Claire McCaskill hat öffentlich gemacht, dass ihre Kampagne zur Wiederwahl von staatlichen russischen Hackern angegriffen wurde. Zuvor hatte The Daily Beast McCaskill als erste namentlich bekannte US-Politikerin genannt, die ins Visier russischer Hacker geraten sei, die es auf die Zwischenwahlen in diesem Jahr abgesehen haben. Berichte über Angriffe, die denen ähneln, die US-Sonderermittler Robert Mueller jüngst öffentlich gemacht hat, hatte es schon mehrere gegeben, unklar war aber, auf wen die gezielt haben. Neben McCaskill waren weitere Politiker im Visier.

McCaskill, die seit 2007 im US-Senat sitzt, gelte als besonders russland-kritisch, schreibt das US-Magazin. Umfragen im zutiefst republikanischen Missouri legen nahe, dass es im Herbst gegen ihren republikanischen Gegenkandidaten sehr knapp werden könnte. In einem Statement bezeichnete McCaskill es nun als empörend, dass die Angreifer denken würden, sie könnten mit der Attacke davonkommen. Sie werde sich nicht einschüchtern lassen und auch von ihrer Kritik der russischen Führung nicht ablassen: "Putin ist ein Schlägertyp und ein Rüpel."

Wie The Daily Beast schreibt, hatten die Hacker eine gefälschte E-Mail an Ziele im US-Senat geschickt, in denen es hieß, das Microsoft-Exchange-Passwort der Zielperson sei abgelaufen und müsse geändert werden. Ein Link führte demnach zu einem täuschend echten Nachbau der offiziellen Seite. Wer hier sein Passwort eingab, hätte es direkt den Hackern geliefert. Ganz ähnlich war dem US-Sonderermittler Robert Mueller zufolge auch der russische Angriff auf die US-Demokraten vor den Wahlen 2016 gelaufen, zu dem kürzlich viele Details öffentlich geworden waren.

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McCaskill ist es offenbar zugute gekommen, dass Microsoft vergangenes Jahr damit begonnen hatte, Domain-Beschlagnahmungen gegen die Angriffe einzusetzen. Inzwischen sei mit dem zuständigen Gericht ein Prozess eingerichtet, in dem Microsoft sehr schnell jede Webadresse übernehmen könne, die urheberrechtlich geschützte Inhalte des Unternehmens enthalte. So könnten die eingesetzten Phishing-Seiten entschärft und die Zielpersonen geschützt werden. Gleichzeitig kann Microsoft so herausfinden, auf wen es die Angreifer abgesehen haben. (mho)