Malwarebytes: Social-Engineering-Schutz per Browser-Extension

Malwarebytes hat eine neue Extension für Firefox und Chrome veröffentlicht. Sie verspricht mehr als klassisches Safe Browsing, ist aber noch in der Beta-Phase.

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Malwarebytes: Neue Browser-Extension soll unter anderem vor Social Engineering schützen

(Bild: Malwarebytes)

Lesezeit: 2 Min.

Eine neue Browser-Erweiterung des Sicherheitssoftware-Herstellers Malwarebytes soll Firefox- und Chrome-Nutzer vor einer ganzen Reihe im Netz lauernder Gefahren schützen.

In einem Blogeintrag zählen die Entwickler die Features der – momentan noch in der Beta befindlichen – Extension auf. Demnach schützt sie mittels verhaltensbasierter Erkennung vor Malware und potenziell unerwünschten Programmen (PUP), aber auch vor Werbeanzeigen und Ad-Trackern, die zu Werbezwecken das Surfverhalten ausspionieren. Auch das leidige heimliche Krypto-Mining im Browser soll die Extension unterbinden.

Interessant und eher ungewöhnlich ist, dass sie außerdem vor Social-Engineering-Strategien schützen soll – Angriffstechniken also, die auf den Menschen und seine potenziellen Schwachstellen abzielen.

Nutzer rätseln im Malwarebytes-Blog über die Funktionsweise des "Fake-News-Schutzes".

(Bild: Screenshot (blog.malwarebytes.com))

Im Zusammenhang mit Social Engineering nennt Malwarebytes neben klassischem Phishing so genannte Tech Support Scams, die Fehlfunktionen von PC und Betriebssystem vortäuschen. Mittels Umleitungen (Browser-Highjacking) auf gefälschte Service-Webseiten oder Browser-Manipulationen, die das Schließen von Fenstern verhindern, versuchen Kriminelle, Opfer zum Anruf bei einer gefälschten Hotline zu bewegen. Erst im April dieses Jahres vermeldete Microsoft in einem Blogeintrag eine starke Zunahme solcher Betrugsversuche, die häufig in finanziellen Verlusten oder Informationsdiebstahl gipfeln.

Etwas schwammig, wenn nicht gar merkwürdig liest sich die Beschreibung eines weiteren Features: Neben Inhalten "von fragwürdigem Wert" (Clickbait-Schutz) sollen auch "Fake News" blockiert werden. Das wirft unweigerlich die Frage auf, auf welcher Grundlage die Extension erkennt (und entscheidet), wann es sich um solche handelt.

Viele Nutzer werden es wohl vorziehen, diesen Haken zu entfernen.

(Bild: Screenshot)

Die Beta-Versionen der Extension stehen im Chrome Web Store beziehungsweise auf der Firefox Add-ons-Website (auf eigene Gefahr) zum Testen bereit. Malwarebytes wirbt mit bis zu dreimal schnellerem Surfen aufgrund blockierter Werbung, Mining-Aktivitäten und Co.

Positiv fällt auf, dass die Erweiterung kostenlos ist und verhältnismäßig wenig Werbung für kostenpflichtige Malwarebytes-Produkte enthält. Die Einstellungsmöglichkeiten beschränken sich allerdings auf ein paar Radiobuttons zum An- und Abwählen der (relativ intransparenten) Funktionen sowie eine Filterliste zum Hinzufügen vertrauenswürdiger Webseiten.

Fragwürdig ist wiederum, dass die Extension selbst standardmäßig (anonyme) Telemetriedaten sammelt, während sie gleichzeitig Schutz vor Tracking im Netz verspricht. Wer die Datenübermittlung unterbinden will, entfernt direkt nach der Installation unter "Settings > About" das entsprechende Häkchen.

Siehe dazu auch:

(ovw)