Samsung: Schwaches Smartphone-Geschäft lässt Umsatz und Reingewinn sinken

Samsung muss leichte Verluste durch Einbrüche bei der Mobilfunksparte hinnehmen. Das Chipgeschäft gleicht die gröbsten Verluste aus.

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Samsung

(Bild: dpa, Yna/YONHAP NEWS AGENCY)

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Der südkoreanische Konzern Samsung Electronics hat im zweiten Quartal Verluste hinnehmen müssen. Das gab das Unternehmen am Montag bekannt. Der Umsatz sank im Vergleich zum Vorjahr um 4,1 Prozent auf etwa 44,1 Milliarden Euro. Den Betriebsgewinn konnte Samsung zwar um 5,7 Prozent auf rund 11,4 Milliarden Euro steigern, unterm Strich sinkt der Reingewinn aber um 0,1 Prozent auf 8,4 Milliarden Euro.

Der Grund für das vergleichsweise schwache Abschneiden liegt im rückläufigen Smartphone-Geschäft, sagt Samsungs Quartalsbericht. Der Umsatz fiel um 22 Prozent, sodass der operative Gewinn um 34 Prozent auf etwa 2,1 Milliarden Euro schrumpfte. Der einstige Gewinntreiber fällt damit deutlich ab. Gründe für den Rückgang sind teils aggressive Preiskämpfe mit Billiganbietern im Bereich von Smartphones mit Android-Betriebssystem sowie das unerwartete schwache Abschneiden der Verkäufe des hochpreisigen Samsung Galaxy S9.

Neben der Smartphone-Sparte enttäuschte auch der Bereich Displays: Flexible OLED-Displays für Smartphones konnte Samsung nicht im erwarteten Umfang absetzen. Hier setzen Smartphone-Hersteller weiterhin auf günstigere Display-Technik.

Gewinntreiber ist dagegen das Chipgeschäft. Der Umsatz stieg im zweiten Quartal im Jahresvergleich um 25 Prozent auf rund 16,8 Milliarden Euro. Der Gewinn lag hier allein bei 8,9 Milliarden Euro, eine Steigerung um 44 Prozent. Samsung profitiert dabei von der hohen Nachfrage, die das Angebot am Markt derzeit übersteigt. Dadurch fallen die Gewinnmargen sehr hoch aus. Die Umsatzrendite liegt bei den Chips bei 50 Prozent und damit doppelt so hoch, wie die Gewinnmarge von 25 Prozent über alle Sparten des Konzerns zusammengenommen.

Im Ausblick hofft Samsung weiterhin auf steigende Umsätze beim Chipgeschäft. Hier erwartet das Unternehmen eine höhere Nachfrage bei High-Density DRAM Speicher für Server. Auch bei SSDs setzt Samsung auf eine höhere Nachfrage durch Rechenzentren und den Bedarf nach Server-SSDs mit acht Terabyte Speicherkapazität. Gleichzeitig will Samsung die Massenproduktion von V-NAND der fünften Generation ausweiten. Zudem sieht Samsung in der Autoindustrie ein hohes Potenzial, obwohl der Markt hier stark umkämpft sei.

Das Displaygeschäft soll nach Ansicht von Samsung künftig besser laufen. Die bisher geringe Nachfrage nach flexiblen OLED-Displays soll im kommenden Jahr steigen. Das Unternehmen erwartet, dass mobile Geräte mit faltbaren Displays auf den Markt kommen.

Die Mobilfunksparte sieht Samsung allerdings nicht besonders rosig: Die Preiskämpfe im Billigsegment würden anhalten. Samsung will mit neuen Modellen mit neuen Features dagegenhalten, gleichzeitig aber auch die Kosteneffektivität im Bereich der Unter- und Mittelklasse-Smartphones steigern.

Im High-End-Bereich setzt Samsung auf den schnellen Launch des Samsung Galaxy Note 9. Den Bereich der Unterhaltungselektronik sieht Samsung weiterhin auf einem stabilen Kurs. (olb)