Streit um amerikanische Website-Hitparade

Die Website eines kleinen Kamerahändlers ist im Mai unter die Top 5 der meistbesuchten US-Websites gelangt.

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Von
  • Holger Dambeck

Die Jupiter-Webseitenstatistik für die USA vom Monat Mai hat einen Streit über die Aussagekraft dieser Zugriffszahlen ausgelöst. Laut Jupiter hat nämlich der eher unbekannte Kamerahändler X10 mit Hilfe einer aggressiven Online-Werbekampagne den fünften Platz unter den meistbesuchten Websites der USA erreicht. Damit ließ er Branchengrößen wie Excite@Home, Amazon.com und Walt Disney hinter sich.

Die 28 Millionen Visits auf der X10-Website beruhen nach Jupiter-Angaben zu 95 Prozent auf Werbe-Popup- oder -Popdown-Fenstern, die sich beim Ansteuern beziehungsweise beim Verlassen einer URL öffnen. Jupiter-Konkurrent Nielsen strich die werbebasierten Zugriffe auf die X10-Site deshalb aus dem eigenen Netrating heraus. So landete X10 bei Nielsen nur auf Platz 123.

Das Vorgehen von Nielsen wird von vielen Internet-Werbe-Experten unterstützt. Die Besuchszahlen sollten um Werbeeffekte bereinigt werden, lautet ihre Forderung. Die X10-Popups seien "keinesfalls eine Webseite", sagte Rich LeFurgy, der das Interactive Advertising Bureau leitet. Die Jupiter-Zahlen von X10 sagten nichts über die Besucherzahlen der Webseite aus, sondern nur über Reichweite der Werbekampagne. Der "Erfolg" von X10 könnte andere Anbieter dazu ermuntern, ebenfalls auf unseriöse Weise ihre Zugriffszahlen zu steigern. X10 verteidigte hingegen seine Werbestrategie: "Auch wenn Surfer nicht bewusst die Webseite ansteuern, so gehört das Betrachten der Seite zu ihrem Surf-Erlebnis dazu", sagte ein Unternehmenssprecher. (hod)/ (cp)