Android P: Google legitimiert den Display-Notch

Gerne oben, wenn's sein muss unten, aber nie an der Seite: Google hat die Regeln für den Einsatz der Display-Einkerbungen verrraten.

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Android P: Google legitimiert den Display-Notch

Der Notch des OnePlus 6

(Bild: OnePlus)

Lesezeit: 2 Min.

Im kommenden Handy-Betriebssystem Android P gibt es erstmals APIs für den Einsatz der Display-Einkerbungen ("Notch"), die auf aktuellen Geräten vieler Hersteller zum Einsatz kommen. In einem Blog-Eintrag hat Google nun verraten, dass man den Herstellern von Android-Handys einige Freiräume bei der Implementierung des Notch lässt – mit Einschränkungen. So dürfen Hersteller zwar wie üblich einen Notch am oberen Display-Rand platzieren und – das wiederum wäre ungewöhnlich – auch einen am unteren. Die seitlichen Display-Ränder sind hingegen tabu.

Außerdem darf nie mehr als eine Einkerbung pro Display-Rand verbaut und insgesamt nicht mehr als zwei Notches pro Handy platziert werden. Eine Konfiguration mit einem Notch oben und einem Notch unten ist nach diesen Richtlinien also denkbar, eine mit zwei Notches am oberen Display-Rand hingegen nicht.

Der Notch ist in der Android-Welt populär geworden, nachdem ihn das iPhone X salonfähig gemacht hat, auch wenn einige chinesische Hersteller noch schneller waren. Im Notch können Hersteller die Frontkamera sowie Sensoren unterbringen und die Display-Ränder dabei schmaler werden lassen. Viele Hersteller haben mindestens ein Gerät mit Notch im Angebot, darunter etwa LG, OnePlus und Nokia. Und sogar Google selbst soll Gerüchten zufolge beim kommenden Pixel 3 XL eine Kerbe einbauen – das entspricht in der Welt der Android-Handys einem Ritterschlag. Marktführer Samsung verwehrt sich dem Trend allerdings noch.

Mit den Regeln zum Notch-Einbau will Google eine klare Orientierung für App-Entwickler schaffen, die ihre Anwendungen auf die verschiedenen Display-Formate zuschneiden müssen. Manche Anweisungen klingen derzeit absurd: Ein Notch an der Seite scheint abwegig, selbst die erlaubte Einkerbung am unteren Display-Rand hat es noch nicht gegeben. Google verhindert so aber, dass einzelne Hersteller sich mit ungewöhnlichen Konfigurationen von der Masse abheben und den App-Entwicklern damit das Leben schwer machen. (dahe)