Google bringt eigenen Einplatinenrechner für KI-Projekte

Das Edge TPU Board von Google ist für den Einsatz von Machine Learning, insbesondere der Bilderkennung TensorFlow, entwickelt worden.

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Google AIY Edge TPU Board

(Bild: Google)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Helga Hansen

Auf der Cloud Next hat Google einen neuen Edge-Rechner vorgestellt, der Projekte mit Künstlicher Intelligenz einfacher machen soll. Dafür hat die Firma einen eigenen TPU-Chip (TensorFlow Processing Unit) entwickelt, der speziell für die Machine-Learning-Bibliothek TensorFlow optimiert ist. Mit dem AIY Edge TPU Board kann der TPU-Chip einfach in eigenen Projekten eingesetzt werden.

Edge-Computing setzt auf die lokale Ausführung von Programmen mit Anbindung an eine Cloud, wofür Google die passende Software Cloud IoT Edge gleich mitentwickelt hat. Einmal auf dem Board installiert, können in der Software Analysen und Machine-Learning-Programme ausgeführt werden, deren Modelle zuvor in der Cloud trainiert wurden.

Der TPU-Einplatinenrechner ist aufgeteilt in ein Basisboard und ein abnehmbares TPU-Modul. Letzteres beinhaltet eine NXP i.MX 8M CPU mit integriertem GC7000 Lite Grafikchip und einen TPU-Koprozessor, 1 GB LDDDR4-RAM, 8 GB Flashspeicher sowie Wifi und Bluetooth. Weitere Anschlüsse auf dem Basisboard sind Ethernet, drei USB-Anschlüsse (2×USB-C, 1× USB-A), zwei FFC-Steckverbinder (39- und 24-Pins) HDMI und eine 3,5 mm Audiobuchse sowie ein SD-Kartenslot. Auch zwei MEMS-Mikrofone gibt es. Dank der Leiste mit 40 GPIO-Pins sieht das Board auf den ersten Blick dem Einplatinenrechner Raspberry Pi durchaus ähnlich. Tatsächlich hat Google mit seinen bisherigen AIY-Projekten für Maker einige Erfahrungen mit dem Raspi gesammelt.

Das Edge TPU Entwickler-Kit ist modular aufgebaut mit einem Basisboard und dem System-on-a-Module (SOM).

(Bild: Google)

Neben dem Board gibt es noch einen USB-Stick, den AIY Edge TPU Accelerator, der nur den Koprozessor für Neuronale Netze mitbringt, um vorhandene Linux-Systeme zu ergänzen. Auch die Kombination mit einem Raspberry Pi Zero soll möglich sein. Die Geräte sollen ab Herbst zunächst in den USA erhältlich sein und später auch in andere Länder geliefert werden. Preise stehen noch nicht fest. Interessierte können sich zum Verkaufsstart informieren lassen. Ab Oktober sollen außerdem die AI-Edge-Boards vom Konkurrenten UP ausgeliefert werden, die ebenfalls für die Arbeit mit Künstlicher Intelligenz ausgelegt sind. (hch)