WhatsApp Business öffnet sich für große Firmen

WhatsApp statt Hotline: Der Messenger öffnet sein Angebot auch für große Firmen. Sie nutzen WhatsApp für Kundenservice in Echtzeit – den Nutzern gefällt's.

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WhatsApp Business öffnet sich für große Firmen

Bislang konnten nur kleine Firmen via WhatsApp mit Kunden chatten.

(Bild: WhatsApp)

Lesezeit: 2 Min.

WhatsApp vereinfacht die Kommunikation zwischen Unternehmen und ihren Kunden. Seit einigen Monaten können kleinere Firmen mit der WhatsApp-Business-App beispielsweise Support-Anfragen beantworten. Den Nutzern gefällt das Angebot offenbar: Es sei "schneller und einfacher", mit Unternehmen zu chatten, als sie anzurufen oder ihnen eine Mail zu schicken, schreibt WhatsApp. Besonders gut funktioniert die Firmen-Kommunikation mit WhatsApp in Indien und Brasilien. Der Fokus liegt klar auf dem Kundenservice.

Nun erweitert der Messenger, der seit 2014 zu Facebook gehört, sein Angebot speziell für große Firmen. Der neue Service läuft in der herkömmlichen WhatsApp-Anwendung ab und nutzt eine spezielle Schnittstelle (API). Zu den ersten globalen Unternehmen, die WhatsApp nutzen, gehören die beiden Fluggesellschaften KLM und Singapore Airlines, das Reiseportal Booking.com, die Einkaufsplattform Wish sowie der Fahrdienstleister Uber.

Werbe-Spam müssen die Kunden nicht befürchten: "Unternehmen bezahlen, um bestimmte Nachrichten zu senden, so dass sie selektiv vorgehen und deine Chats nicht überladen werden", erklärt WhatsApp in seinem Blog. Die Einrichtung der Schnittstelle sowie das Chatten mit den Kunden ist für die Firmen aber kostenlos. Auf Nachrichten, die älter als 24 Stunden sind, können sie aber nicht mehr reagieren. "Notifications", also Live-Benachrichtigungen, müssen bezahlt werden. Die genauen Kosten verrät WhatsApp nur den Unternehmen.

Um mit den Firmen in Kontakt treten zu können, müssten die Anwender der Kommunikation zustimmen, betonte WhatsApp-Geschäftsführer (COO) Matt Idema. Damit würden auch die Vorgaben der Europäischen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) umgesetzt. Die Kommunikation laufe wie immer Ende-zu-Ende-verschlüsselt ab; WhatsApp bekomme die Inhalte nicht zu sehen. "Die Anwender sollten sich allerdings darüber bewusst sein, dass sie nicht mit einer Privatperson chatten, sondern einem Unternehmen Informationen zur Verfügung stellen."

WhatsApp-Nutzer könnten Firmen, die sie nach vorheriger Einwilligung kontaktieren, jederzeit mit einem Klick blockieren. "Diese Wahl wird selbstverständlich respektiert", versichert Idema. Er kündigte außerdem an, dass es langfristig auch Werbeanzeigen im "WhatsApp Status" geben könnte. Dabei handelt es sich um eine eher versteckte Funktion, mit der WhatsApp auf den Erfolg von Storys bei Snapchat reagierte. (dbe)