Retro Hardware: Amiga-Mainboards neu aufgelegt
Von wegen veraltet: Fans des Amiga halten ihre Rechner nicht nur in Schuss, sie arbeiten auch an Lösungen, die Hardware neu herzustellen.
- Helga Hansen
Über 33 Jahre nach der Vorstellung des ersten Amiga-Heimcomputers erfreuen sich die Rechner immer noch einer treuen Fangemeinde. Um dem Verfall und der Bedrohung durch alternde Batterien und Elektrolytkondensatoren entgegen zu wirken, werden die Motherboards nach ausführlichem Reverse Engineering inzwischen auch privat frisch produziert.
Nachproduziert
So hat Bastler Paul Rezendes gerade das PCB des Amiga 4000 (Rev B) neu aufgelegt. Ausgehend von einem eigens für das Reverse Engineering zerstörtem Board, gibt es die Layoutdateien und Bestückungslisten zum Nachproduzieren in einem Github-Repository. Die Gerberdateien sollen demnächst folgen. Dabei merkt Rezendes an, dass einige Leiterbahnen im Original unglücklich geführt wurden. Außerdem sei das Board einfacher herzustellen, benützte man sechs Lagen. Dies sei besonders interessant für Leute, die das Mainboard modifiziert herstellen wollen.
Im März hatte er seine Arbeit mit einem Crowdfunding auf Gofundme finanziert. Inzwischen sind die ersten Boards bei ihm eingetroffen und werden in der kommenden Woche auf seinem Blog noch einmal genauer gezeigt werden.
Mainboard virtuell
Rein virtuell funktioniert dagegen die Seite Amiga PCB Explorer. Dort sind die Layouts und Bestückungslisten von neun Amiga-Boards zu finden, darunter ebenfalls das A4000 (Rev 2 und B) und das A500. Der PCB Explorer soll vor allem bei der Reparatur helfen. Dafür ist die Seite nicht nur ein Nachschlagewerk, sondern funktioniert interaktiv. Nach dem Anklicken einzelner Pins werden die jeweiligen Leiterbahnen und verbundenen Komponenten markiert. Wer möchte, kann sogar die Boardfarbe ändern.
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