E-Sport: Mesut Özil gründet eigene FIFA-Mannschaft

In London spielen die besten FIFA-Zocker der Welt um 250.000 US-Dollar. Im kommenden Jahr sollen einige von ihnen unter dem Banner "Team Özil" auftreten.

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E-Sport: Mesut Özil gründet eigene FIFA-Mannschaft

(Bild: Electronic Arts)

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Der ehemalige Fußball-Nationalspieler Mesut Özil möchte sich verstärkt im E-Sport engagieren und eine eigene Mannschaft für die Fußballspiel-Reihe FIFA eröffnen. "Team Özil" soll die FIFA-Mannschaft heißen, teilte der beim FC Arsenal unter Vertrag stehende Fußballer via Twitter mit. Die Organisation des Teams soll die E-Sport-Agentur eSportsReputation übernehmen.

Özil ist bereits Botschafter des FIFA eWorld Cups, der gerade in London stattfindet. Dort treten die 32 besten FIFA-Spieler der Welt in der aktuellen Ausgabe FIFA 18 gegeneinander an. Der Gewinner des aufwendig inszenierten Turniers bekommt 250.000 US-Dollar, insgesamt beträgt das Preisgeld 400.000 Dollar. Das Turnier wird auf YouTube und Twitch in mehreren Sprachen übertragen, auch Sport1 zeigt einige Spiele.

Unter den FIFA-Spielern beim eWorld Cup sind auch acht Deutsche. Die meisten professionellen FIFA-Zocker sind bereits unter Vertrag, viele werden von bekannten Sportvereinen wie dem VFL Bochum und Werder Bremen gesponsert. Im E-Sport sind die Verträge nicht so wasserdicht, die Ablösesummen nicht so hoch wie im Fußball: Özil und die Agentur hinter seinem kommenden Team werden sich beim Wettbewerb also ganz genau nach möglichen Spielern umsehen. Özil will sein Team mit internationalen Spielern bestücken.

Die Spiele der FIFA-Reihe werden schon seit Jahren kompetitiv gespielt, zuletzt nahm die Professionalisierung allerdings zu. Das liegt einerseits daran, dass der E-Sport insgesamt breitere Anerkennung findet. Electronic Arts und Markengeber FIFA haben außerdem ihre Anstrengungen intensiviert, den FIFA-E-Sport populärer zu machen. Das sieht man nicht zuletzt an den Preisgeldern der größeren Turniere. Im Vergleich zu den großen E-Sports-Titeln League of Legends, Counter-Strike GO und Overwatch ist FIFA trotzdem noch recht klein.

Özil ist nicht der erste Profi-Sportler, der sich im E-Sport engagiert. Barcelona-Innenverteidiger Gerard Pique hilft Konami mit seiner Firma beim Aufbau einer Profi-Liga für Pro Evolution Soccer. Und NBA-Star Stephen Curry hat in das bekannte Team Solomid aus den USA investiert.

Mesut Özil ist nach anhaltender Diskussion um ein Foto, auf dem er mit dem türkischen Präsidenten Erdogan posierte, aus der deutschen Fußballnationalmannschaft zurückgetreten. Das Foto war im Vorfeld der Fußball-WM entstanden. DFB-Präsident Reinhard Grindel warf er in einem Statement mangelnde Rückendeckung und Rassismus vor.

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(dahe)