E-Mail: Thunderbird stellt neue Entwickler ein

Gute Nachrichten von Thunderbird: Drei neue Entwickler und ein Build Engineer erweitern das Team. Sie sollen den beliebten Mail-Client modernisieren.

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Thunderbird stellt neue Entwickler ein
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Das Thunderbird-Projekt hat neue Entwickler und Mitarbeiter eingestellt: "Die tolle Nachricht ist, dass unser Team dank anhaltender Unterstützung durch Spenden weiter wächst", schreibt Philipp Kewisch im Namen des Thunderbird Council. Seit Mai erweiterm drei neue Entwicker das Team, darunter Geoff Lankow, der sich zuvor am Lightning-Kalender beteiligt hat und deshalb mit der Code-Basis von Thunderbird vertraut ist. Er könne sofort loslegen, erklärt Kewisch. Lankow werde sich um die "Zukunft der Thunderbird-Erweiterungen" kümmern und dafür sorgen, dass die Nightly-Builds möglichst stabil laufen. Sie enthalten die allerneuesten Änderungen.

Arshad Khan bringt ebenfalls Erfahrung mit Lightning mit und wird künftig am Front-end von Thunderbird arbeiten; seine Hauptaufgabe wird darin bestehen, die Nutzung von XUL und XBL zu reduzieren – stattdessen sollen HTML und Web Components zum Einsatz kommen. Ben Campbell ist komplett neu in der Mozilla-Welt, kenne sich aber bestens mit C++ aus. Er soll auch Bugs im Maildir-Support ausbügeln. Neu dabei ist außerdem der Build Engineer Rob Lemley. Neuer technischer Manager ist Magnus Melin, der seit zehn Jahren bei dem Projekt involviert ist. Zudem darf der Community-Manager Ryan Sipes nun vollzeit arbeiten, was ihm erlaube, proaktiver zu arbeiten. Jörg Knobloch arbeitet nicht mehr direkt bei Thunderbird, sondern bei pEp Security; er wird aber seiner Aufgabe als "Code Sheriff" weiter nachgehen, weil ihn sein neuer Arbeitgeber "sponsert".

All das sind gute Nachrichten für das Community-Projekt. Thunderbird hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich: Im Dezember 2015 dachte Mozilla-Chefin Mitchell Baker öffentlich über eine Trennung von Thunderbird und Firefox nach. Beide Projekte würden sich gegenseitig in ihrer Entwicklung behindern. Im Mai 2017 beschloss die Mozilla-Stiftung dann aber doch, künftig das "rechtliche und fiskalische Zuhause" für das Thunderbird-Projekt zu sein – die Zukunft des Mail-Clients war gesichert. Thunderbird wollte sich aber von der Infrastruktur von Mozilla lösen und die operative Steuerung selbst in die Hand nehmen. Das Thunderbird Council und die Mozilla-Stiftung arbeiten auch weiterhin eng zusammenarbeiten.

Langfristig will das Entwickler-Team den Code des Mail-Clients auf eine neue Web-Technologie umstellen. Dazu nötig sind Zeit, Geld – und Personal. Ende 2017 stellte das Thunderbird-Projekt zunächst vier neue Mitarbeiter ein, darunter den Community-Manager Sipes. Anfang August erschien Thunderbird 60 mit neuem Photon-Design und gut gefüllten Release Notes. "All dies wäre ohne die Unterstützung unserer Spender nicht möglich gewesen", schreibt Philipp Kewisch abschließend. (dbe)